Ifa will in Haldensleben Jobs abbauen Ifa will in Haldensleben Jobs abbauen: Wackelt die geplante Ansiedlung in Sangerhausen?

Sangerhausen - Die Krise beim Automobilzulieferer Ifa-Rotorion Haldensleben hat scheinbar keine Auswirkungen auf die Pläne für eine Produktionslinie des Gelenkwellenherstellers in Sangerhausen. „Ich gehe fest davon aus, dass die Ansiedlung in Sangerhausen kommt. Ich habe keine anderen Signale“, gab sich am Montag Sangerhausen Oberbürgermeister Sven Strauß (SPD) optimistisch.
Wie berichtet, will der Automobilzulieferer einen Teil der im Besitz der Ifa-Eigentümerfamilie von Nathusius befindlichen Industriehalle in der Nachbarschaft der Südharzautobahn A 38 anmieten. Dort sollen ab Mitte 2018 Teile für eine neue Produktionslinie in Haldensleben vorgefertigt werden.
80 neue Arbeitsplätze sollen bei Ifa in Sangerhausen entstehen
Insgesamt sollen 80 neue Arbeitsplätze entstehen. Dafür will das Unternehmen in Sangerhausen und am Stammsitz in Haldensleben 110 Millionen Euro investieren. Ob es dabei bleibt, scheint der Zeit völlig offen. Anfragen der MZ blieben am Montag unbeantwortet.
Nach einem Zeitungsbericht der „Volksstimme“ drohen der Belegschaft am Stammsitz in Haldensleben Entlassungen. Demnach sollen in den kommenden Monaten 50 Stellen gestrichen werden. Vor allem Mitarbeiter in der Probezeit und mit befristeten Verträgen soll die Entlassung treffen.
Planungsfehler im neuen Ifa-Werk in Polen - nun drohen Entlassungen
Auslöser der Krise sei die Expansion des Gelenkwellenherstellers, schreibt das Blatt. Dabei habe es Planungsfehler im neuen Werk im polnischen Ujest gegeben. Ifa produziert weltweit an acht Standorten mit 3.000 Mitarbeitern Antriebswellen für alle großen Autohersteller. Zuletzt wurden Werke in den USA und Polen in Betrieb genommen. Doch in Ujest soll es erhebliche Probleme geben.
Ifa reagierte gegenüber der Volksstimme zurückhaltend. Innerhalb der Ifa-Unternehmensgruppe sei „fortlaufend eine Überprüfung der personellen Struktur notwendig“, sagte eine Sprecherin. Man werde die Beschäftigtenzahl anpassen, „jedoch deutlich unter fünf Prozent“. Ob auch andere Standorte betroffen sein werden, erklärte Ifa nicht.
In Sangerhausen verknüpfen sich große Hoffnungen mit der geplanten Ansiedlung des Automobilzulieferers. Die Ankündigung hatte eine Welle von Bewerbungen auf die ausgeschriebenen Stellen ausgelöst. (mz)