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Hort "Poetengang" Hort "Poetengang": Neues Gebäude soll südöstlich der Goethe-Grundschule entstehen

Von Frank Schedwill 16.12.2016, 12:00
Für den Hort „Poetengang“ in Sangerhausen, hier eine Aufnahme des aktuellen Gebäudes, wird in der Karl-Marx-Straße 10/16 ein neues Gebäude errichtet.
Für den Hort „Poetengang“ in Sangerhausen, hier eine Aufnahme des aktuellen Gebäudes, wird in der Karl-Marx-Straße 10/16 ein neues Gebäude errichtet. Schumann

Sangerhausen - Jetzt ist es amtlich: Das geplante neue Gebäude des Hortes „Poetengang“ in Sangerhausen wird südöstlich der Sangerhäuser Goethe-Grundschule errichtet. Auf der Fläche ist vor Jahren der Wohnblock Karl-Marx-Straße 10/16 abgerissen worden. Der Sangerhäuser Stadtrat hat im nicht öffentlichen Teil seiner jüngsten Sitzung den Weg dafür freigemacht.

Die Mitglieder beschlossen einen Grundstückstausch mit der Wohnungsbaugenossenschaft Sangerhausen (WGS). Die WGS soll im Gegenzug die Grundstücke erhalten, auf denen bisher die beiden Gebäude des Hortes stehen. Außerdem soll es einen Wertausgleich geben, hieß es von der Stadt. Die genauen Konditionen des Geschäfts sind nicht bekannt.

Neubau für den Hort „Poetengang“ soll knapp 1,2 Millionen Euro kosten

Die Stadt plant, mit dem knapp 1,2 Millionen Euro teuren Neubau die beiden bisherigen Standorte des Hortes zusammenzulegen. Dort werden derzeit etwa 180 Jungen und Mädchen von der 1. bis 4. Klasse vor und nach dem Unterricht betreut. Insbesondere das Haus II, der Flachbau der ehemaligen Kinderkrippe „Jenny Marx“, gilt als völlig marode.

„Die Pläne für das Neubauprojekt werden derzeit erarbeitet. Ich gehe davon aus, dass sie Ende Februar/Anfang März vorliegen werden“, sagte Torsten Schweiger, Fachbereichsleiter für Stadtentwicklung und Bauen. Deshalb könne man derzeit noch keine Bilder vom künftigen Aussehen des Gebäudes zeigen. Baustart für das Projekt soll im Sommer kommenden Jahres sein. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2018 geplant.

Der neue Standort habe eine ganze Reihe Vorteile, wirbt der Fachbereichsleiter. Nicht nur, dass die Kinder künftig an einem Standort untergebracht seien, ihnen werde auch der Weg entlang der Straße vom Hort zur Schule beziehungsweise zurück erspart. Außerdem könnten sie künftig die Turnhalle und den Sportplatz der Grundschule auch am Nachmittag nutzen. Für die Eltern, die ihre Kinder bringen oder abholen, soll es ordentliche Parkplätze geben. Bislang werden diese von vielen schmerzlich vermisst.

Durch den neuen Standort habe die Stadt mehr Zeit zum Bauen. „Am alten hätten wir den Hort nur in den Sommerferien errichten können“, sagt Schweiger. „Das wäre deutlich teurer geworden und wäre wahrscheinlich nur in Modulbauweise möglich gewesen.“ Laut derzeitiger Kostenschätzung würden die 1,2 Millionen Euro für das Projekt reichen, die im Rahmen des Stark-V-Förderprogrammes zur Verfügung stehen.

Das Geld kommt von Bund und Land. Die Stadt braucht nichts zuzuzahlen. Schweiger: „Anders hätten wir uns den Bau bei den knappen Kassen nicht leisten können.“ Sollte die Summe dennoch nicht ausreichen, gibt es Überlegungen bei der Stadt, am Umbau der Thälmann-Straße notfalls Abstriche zu machen. Die Straße soll ebenfalls im Rahmen des Förderprogrammes saniert werden. „Notfalls bauen wir einige Meter Straße weniger“, sagte Schweiger. Der Fördermittelbescheid für den Ausbau der Straße liegt aber noch nicht vor.

Im alten Gebäude des Hortes „Poetengang“ sollen Mitwohnungen entstehen

Die Wohnungsbaugenossenschaft Sangerhausen plant, das jetzige Haus I des Hortes zu sanieren. In dem Gebäude sollen Mietwohnungen entstehen.

Der Wilhelm-Schmied-Verein will sich dafür einsetzen, dass das Kachelfries „Glückliche Kinder“, das sich an der Fassade des Gebäudes befindet, erhalten bleibt. Das Wandbild ist von der Schmied-Tochter Ursula Rein geschaffen und im Jahr 1976 an dem heutigen Hortgebäude angebracht worden.

Der Kindergarten Poetengang, der sich damals in dem Haus befand, feierte damals sein 30-jähriges Bestehen. Iris Ziegler, die Vorsitzende des Schmiedvereins, sagte: „Am liebsten wäre uns, wenn das Bild an dem Gebäude verbleiben kann.“ Wenn das nicht ginge, sollte die Stadt es an einem anderen Gebäude anbringen, das einen Bezug zu Kindern hat. (mz)