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Hochwasser Hochwasser: Wipper fließt im alten Bett

Von Daniela Kainz 06.01.2003, 18:39

Wippra/MZ. - Und auch das traditionelle Skispringen um die Regionalmeisterschaft am Sonnabend musste nicht ins Wasser fallen, ebenso nicht wie das Neujahrskonzert am Sonntag. Rund 70 Besucher verfolgten in der Turnhalle der Gemeinde den musikalischen Gruß. Die Aufregung um das Hochwasser schien das Publikum längst vergessen zu haben.

In den Mittagsstunden am Montag lag der Pegelstand der Wipper bereits bei 93 Zentimetern. Tendenz rückläufig. Noch am Freitag wurde ein Spitzenwert von 1,88 Meter gemessen. "Die Wipper geht schnell zurück", so Flussbereichsleiter Wolfgang Strejc. Das Gewässer habe sich an fast allen Stellen in sein altes Bett zurückgezogen. Die Gefahr sei vorüber - zumindest vorerst. "Was passiert, wenn das Tauwetter einsetzt, werden wir sehen", so Strejc weiter.

Aufatmen auch bei den Kameraden um den Wippraer Feuerwehrchef Horst Rockmann. am Montag erholten sich die Männer in den eigenen vier Wänden von den Strapazen ihres mehrtätigen Einsatzes, den sie am Sonntag beendet hatten.

Über 1000 Sandsäcke hatten die 14 Leute zuvor in den kritischen Stunden der letzten Tage mit Hilfe von Gemeindearbeitern und Anwohnern gefüllt und an gefährdete Stellen entlang der Wipper gebracht. "Zum Glück ging alles glimpflich ab, es gab keine größeren Schäden", fasste Rockmann den Hochwasser-Einsatz zusammen. Keller hätten von seinen Männern nicht ausgepumpt werden müssen. Durch das natürliche Gefälle sei das Wasser von allein zurückgeflossen, erklärte er. Rockmann: "Inzwischen sind alle Sandsäcke wieder eingeräumt." Sie werden im Gerätehaus zwischengelagert.

Rund um Großörner gehörte das Hochwasser am Montag auch der Vergangenheit an. Am Wehr der Wipper blickten Antje und Jörg Pazak aus Hettstedt auf das Wasser. Auch an dieser Stelle trat der Fluss nicht mehr über das Ufer.

Stunde um Stunde hatte sich die Hochwasser-Situation an den zurückliegenden drei Tagen an der Wipper entspannt. Bereits am Sonnabendvormittag begannen die Feuerwehrleute mit den Aufräumungsarbeiten. In Wippra schafften sie unter anderem umgekippte Bäume beiseite. Galt die Tage zuvor für diesen Bereich noch Hochwasser-Alarmstufe 3, war es am Sonntag lediglich die Stufe 1.

Noch nicht endgültig vorüber war Montagvormittag dagegen die Gefahr rund um Friedeburg. Wie aus der Leitstelle des Brand- und Katastrophenschutz zu erfahren war, führte die Saale an dieser Stelle weiter Hochwasser - Tendenz gleichbleibend. "Die Straße zwischen Friedeburg und Kloschwitz ist weiter gesperrt", hieß es zu Einschränkungen im Straßenverkehr.