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Herbst ist Feuerprobe für Verbrennordnung

Von Wolfram Bahn 14.10.2004, 17:47

Eisleben/MZ. - Besonders an feuchten Tagen oder wenn es früh noch nebelig ist, ziehen an den Brenntagen oft dicke Qualmwolken über die Städte und Dörfer des Mansfelder Landes. Sehr zum Leidwesen vor allem der Kritiker dieser Praxis. Die Amtsärztin spricht sogar von gesundheitsgefährdender Umweltbelastung. Viele Kleingärtner und Leute mit eigenen Grundstücken wollen dagegen nicht auf das Verbrennen verzichten, auch um dadurch kranke Äste, Blätter und Sträucher vernichten zu können.

Wegen der massiven Beschwerden im vergangenen Jahr hat der Landkreis den "grünen Sack" eingeführt. Damit soll insbesondere Laub sowie Rasenschnitt eingesammelt und über die hiesige Entsorgungsfirma Tönsmeier abgeholt werden. Das sei überraschend gut angenommen worden, so Lucardis-Astrid Isenberg, die Leiterin des Eigenbetriebes Abfallwirtschaft. Auch die Nachfrage nach Banderolen zum Bündeln von Ast- und Strauchschnitt sei zufrieden stellend, hieß es.

Eine Entwicklung, die Landrat Sommer hoffen lässt. Er glaubt nämlich, dass der dichte Qualm vor allem deshalb entsteht, weil oft frisch gemähter Rasen und noch grüne Äste ins Feuer geworfen werden. "Das lässt sich aber vermeiden", so Sommer. Umweltamt und Ordnungsbehörden der Verwaltungsbehörden wollen an den Verbrenntagen kontrollieren, ob die Bestimmungen eingehalten und wirklich nur nicht kompostierbare Gartenabfälle. "Verstöße können mit einer Geldbuße bis zu 250 Euro geahndet werden", so Pressesprecherin Heike Jentzsch. Unterdessen wachsen auch im benachbarten Saalkreis und im Landkreis Sangerhausen die Proteste gegen das erlaubte Verbrennen. In der Stadt Halle ist es schon lange untersagt. Auch im Landkreis Quedlinburg heißt es ab nächstes Jahr: Verwerten statt verbrennen.