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Belegung von Intensivbetten Helios-Kliniken in MSH geraten kurzzeitig an Kapazitätsgrenze

Vor dem Wochenende war die Kapazität an Intensivbetten erschöpft. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Mansfeld-Südharz liegt bei 194,9.

13.04.2021, 10:00

Sangerhausen/Eisleben/Hettstedt

Die Zahl der Patienten, die mit Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden, hat in der Helios-Klinik Sangerhausen am Montag mit 26 einen neuen Höchstwert erreicht. Das war ein Betroffener mehr als auf dem Gipfel der zweiten Coronawelle im Januar. In Mansfeld-Südharz insgesamt liegt die Zahl der stationären Covid-19-Patienten aber noch deutlich unter den damaligen Höchstständen. In der Heliosklinik in Eisleben gab es am Montag zehn Corona-Patienten, an der Heliosklinik in Hettstedt elf. Auf dem Höhepunkt der zweiten Welle hatten diese beiden Häuser zeitweise bis zu 25 beziehungsweise 20 Covid-19-Patienten gehabt.

Die aktuellen Zahlen spiegeln wieder, wie sich das Infektionsgeschehen über den Landkreis verteilt. Denn auch bei den Ansteckungszahlen ist Sangerhausen am stärksten betroffen. Das Gesundheitsamt meldete am Montag für die Kreisstadt 127 Menschen, die aktuell als ansteckend gelten, in Eisleben sind es 53 und in Hettstedt 70.

Entscheidend für die Einschätzung der Lage ist jedoch vor allem die Situation auf den Intensivstationen. Für Mansfeld-Südharz hat die Deutsche interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin in ihrem DIVI-Intensivregister am Montag sieben Covid-19-Patienten auf Intensivstation registriert, drei werden künstlich beatmet. Anfang Januar hatten insgesamt elf Patienten intensivmedizinische Behandlung gebraucht, vier waren damals beatmet worden.

Helios-Kliniken in Mansfeld-Südharz sind mit aktuell 27 Intensivbetten ausgestattet

Von den 27 Intensivbetten, die am Montag für alle drei Kliniken in Mansfeld-Südharz gemeldet wurden, waren fünf frei. Dieser Anteil von 18,52 Prozent sorgte dafür, dass der Landkreis auf der Karte des DIVI-Reports hellbeige gefärbt war, während Harzkreis, Nordhausen und Kyffhäuserkreis wegen der geringeren Restkapazitäten hellrot beziehungsweise tiefrot leuchteten. Die aktuell 27 Intensivbetten in Mansfeld-Südharz sind zwei mehr, als in entspannten Zeiten vorgehalten werden. Am Donnerstag vergangener Woche hatte es kurzzeitig schwieriger ausgesehen. Von den zu diesem Zeitpunkt 28 Intensivbetten war laut DIVI-Register kein einziges mehr frei gewesen, weil außer den neun Corona-Patienten noch 19 aus anderen Gründen eine Intensivbehandlung brauchten.

Mit welcher Bettenzahl die Intensivstationen in Mansfeld-Südharz komplett ausgereizt sind, dazu gibt es auf MZ-Anfrage keine Aussage. „Wir bewerten die Lage täglich neu und können dadurch auch kurzfristige Anpassungen der Bettenkapazitäten vornehmen“, sagt Sebastian Krziwanie vom Bereich Unternehmenskommunikation und Marketing der drei Helios-Kliniken im Landkreis. „Die verfügbare Bettenzahl ist also keine fixe Zahl, sondern richtet sich nach der Zahl der Notfälle und der personellen Kapazitäten.“ Sollte man bei der intensivmedizinischen Behandlung an die räumlichen oder personellen Grenzen gelangen, dann sei es möglich, Patienten innerhalb des Klinik-Netzwerkes zu verlegen.

25 neue Corona-Fälle im Landkreis gemeldet

Derweil meldete das Sozialministerium des Landes am Montag für Mansfeld-Südharz 25 Corona-Neuinfektionen und eine Inzidenz von 194,9 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Es ist die vierthöchste im Land. Im Impfzentrum in Sangerhausen gibt es unterdessen freie Termine zur Impfung mit dem Wirkstoff von Astrazeneca. Wie der Landkreis mitteilt, sind für Mittwoch noch rund 35, für Donnerstag 75 und für Freitag 80 Termine buchbar. Mit Astrazeneca dürfen in Sachsen-Anhalt inzwischen auch Personen aus der Kategorie 3 geimpft werden, ab 60-Jährige können also Termine mit Astrazeneca buchen - über die Hotline 116 117 oder die Seite www.impfterminservice.de. (mz/Grit Pommer)