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Heimatverein Arnstein Heimatverein Arnstein: Vorsitzender tritt frustriert zurück

Von Helga Langelüttich 05.03.2001, 19:41

Harkerode/MZ. - Eigentlich ist die Geschichte des Vereins eine Erfolgsgeschichte. Dem 84 Mitglieder starken Verein gelang es nicht nur, den Arnstein vor dem Verfall zu bewahren, sondern das Bauwerk konnte zum großen Teil saniert und restauriert werden. Die ersten Fördermittel seien mit Hilfe des damaligen Bürgermeisters Oskar Grossler geflossen, der viel Interesse am Verein gehabt habe. Dieses Interesse ließen die folgenden Bürgermeister vermissen, so Basler.

Für Fördermittel müssen 20 bis 30 Prozent Eigenmittel aufgebracht werden, was zunehmend schwieriger wird. Viel Zeit und privater Geldaufwand vom ehrenamtlichen Vorsitzenden und Vorstandsmitgliedern sind nötig, um die vielen bürokratischen Vorarbeiten zu bewältigen.

So gelang es durch einen Widerspruch, die für 2000 abgelehnten Fördermittel doch noch zu erhalten. Neben Geld sei auch viel Material wie Natursteine und Holz für die Arbeiten notwendig. Unterstützung habe man bei der Agrargenossenschaft, dem Freiherrn von Knigge, der Holz zur Verfügung stellte, der Mitteldeutschen Zeitung, die einen Malwettbewerb initiierte, bei der Unteren Denkmalbehörde und Landrat Hans-Peter Sommer gefunden, jedoch nicht bei der VG. Das habe die schon nicht leichte Arbeit weiter erschwert.

Dem neu zu wählenden Vorsitzenden schlug Basler vor, die traditionellen Feste weiter durchzuführen. Das Heimatmuseum solle dem Heimatverein übertragen werden, Frühlingsfest und Weihnachtsmarkt sollten von allen Vereinen des Dorfes gemeinsam getragen werden. Dazu sei eine Satzungsänderung notwendig. Erste Wortmeldung zur Diskussion kam von Hans-Dieter Klaus, Bau- und Ordnungsamtsleiter der VG. "Ohne Wissen kann man nicht helfen", erklärte er und beklagte mangelnden Informationsfluss. Künftig wille man enger zusammenarbeiten, sei doch die Erhaltung von Kulturgut Anliegen aller. Bessere Zusammenarbeit wünscht sich auch Bürgermeisterin Roswitha Hesse. "Nur miteinander, nicht gegeneinander können wir Probleme bewältigen", sagte sie. Über mangelnde Anerkennung ehrenamtlicher Arbeit beklagte sich Heidi Basler. "Meine Familie hat Hunderte Stunden für die Erhaltung des Arnsteins geleistet, doch von keiner Seite gab es ein Wort des Dankes. Wir arbeiten nicht für uns, sondern für alle - das müsste endlich begriffen werden", so Frau Basler. Landrat Hans-Peter Sommer fand Worte der Anerkennung für die geleistete Arbeit. "Ohne engagierte Menschen würde vieles nicht sein, wie es ist, das hat man erkannt. Deshalb das Jahr des Ehrenamtes. Man müsse näher zusammenrücken mit dem Waldbad Alterode, der Heimvolkshochschule, dem Arnstein und dem Reiterhof Nordmann, habe man viel für eine Verbesserung des Tourismus zu bieten.

Er versprach Unterstützung bei den ABM-Anträgen und will Mittler sein für eine verbesserte Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden. Zudem versprach er Hilfestellung bei auftretenden ordnungsrechtlichen Problemen. Starken Beifall erhielt er, als er um Aufnahme als Vereinsmitglied bat. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen.

Zusätzlich zu den traditionellen Veranstaltungen wird auf Vorschlag von Dr. Eberhard Mertens ab 12. August eine Schinkel-Ausstellung im Regionalmuseum Harkerode eröffnet als Nachweis der preußischen Baupolitik zum Thema "Kirchenbau auf dem Land".

Dokumente belegen, dass es sich bei der Harkeröder Kirche um eine Schinkelsche Normalkirche handelt. Anschließend wird die Ausstellung in Eisleben und der Universität Halle zu sehen sein. "Das soll dazu beitragen, diesen Teil des Harzes bekannter und interessanter zu machen", so Mertens.