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Handarbeit mit Wolle Handarbeit mit Wolle: Ingenieurin strickt ihre Ringelsocken aus Spezialwolle

Von Helga Langelüttich 02.02.2004, 16:56

Hettstedt/MZ. - Da kam die 45-jährige Bauingenieurin auf die Idee, in ihrer Heimat Handarbeitskurse anzubieten, denn in ihrem Beruf fand sie keine Arbeit, und arbeitslos wollte sie sich nicht melden. Gedacht - getan: Sie besuchte Vorbereitungskurse und ein Existenzgründerseminar und meldete im Vorjahr ihr Gewerbe als Handarbeitsberaterin an.

Auf Bauern- und Schäfermärkten in der Umgebung von Hettstedt zeigte sie ihre Kunst, und seit vergangenem September leitet sie einen sehr gefragten Kurs im Kunstzuckerhut. Seine Bezeichnung "Woll-Schmiede" sollte auf das Material hinweisen und die Kreativität zum Ausdruck bringen, erklärt sie den Namen. Müsse doch ein Schmied auch kreativ sein.

Natürlich muss sich Papke ständig über neue Angebote und Techniken informieren, muss wissen: "Was eignet sich wofür?" So gibt es spezielle Wolle für Ringelsocken, bei denen die Ringel schon eingefärbt sind, so dass nicht mit mehreren Fäden gearbeitet werden muss.

Wer schon einmal Strümpfe gestrickt hat, weiß, dass die Hacke die "Problemzone" ist. Dafür gibt es jetzt eine neue einfachere Methode, die Papke gern vermittelt. Möglichst fest muss die Wolle sein, aus der man Spielsachen anfertigen kann, wie niedliche Teddys, aus zarten Fäden kann man kunstvolle Gardinen häkeln. Dafür erfindet Barbara Papke neue Muster. "Meine Kursteilnehmerinnen haben es mir bestätigt. Die Arbeit mit Wolle ist Entspannung pur. Und wenn man ein Stück fertig hat, ist die Freude am Ergebnis groß."

Eigentlich verdankt Papke ihren neuen Beruf einer Krankheit. Als sie als Kind an Gelbsucht erkrankte, hatte sie strenge Quarantäne und lag fünf Wochen allein in einem Krankenhauszimmer. Eine Reinigungskraft hatte Mitleid und brachte ihr das Häkeln bei. Damit war der Grundstein für die Handarbeit mit Wolle gelegt.