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Glühweinfest in Winkel Glühweinfest in Winkel: Weihnachtsmann kommt mit dem Traktor

Von Lucas Wölbing 22.12.2013, 17:54
Ina Otto mit Enkel Max und dem Weihnachtsmann in Winkel
Ina Otto mit Enkel Max und dem Weihnachtsmann in Winkel L. Wölbing Lizenz

Winkel/MZ - Glockenklang und das laute Knattern eines Traktors genügen, um Kinderaugen erstrahlen zu lassen. Das funktioniert zumindest, wenn die Kleinen genau wissen, wer sich auf diesem Traktor nähert, und wenn diese Person niemand geringerer ist als der Weihnachtsmann. Warum er nicht wie gewohnt im Schlitten kam? Nun, so ein uriger Bulldog ist einfach das passendste Gefährt für ein „Glühweinfest“, das auf einem Bauernhof stattfindet. Und dieser Hof war prall gefüllt, wie Veranstalter Jürgen Tambach zufrieden feststellte.

Weihnachtsmarkt am 1. Advent fiel aus

Zahlreiche Kinder tummelten sich um die wärmende Feuerstelle, wo sie Stockbrot drehten, Musikliebhaber lauschten den weihnachtlichen Klängen der Jagdhornspieler, und einige nutzten auch die Zeit, um letzte Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Und dabei war dieses Fest ursprünglich gar nicht geplant, denn normalerweise veranstaltet die Kirche einen Weihnachtsmarkt am ersten Advent. Doch der konnte in diesem Jahr nicht stattfinden. Als Jürgen Tambach und seine Frau Marlit davon hörten, waren schon die ersten Leute an sie herangetreten, mit der Bitte, wenigstens einen Weihnachtsmann für die Kinder zu organisieren. Das ließen die beiden sich nicht zweimal sagen, denn schließlich versuchen sie schon seit längerer Zeit das Dorfleben mit ihren Hoffesten zu bereichern.

Lebkuchenmänner der Gastgeberin waren echte Hingucker

So wurde also aus der eher spontanen Aktion das erste winklische „Glühweinfest“ für Jung und Alt, bei dem trotzdem noch die Kinder im Vordergrund standen. Für diese hatte Marlit Tambach schon im Voraus „Weihnachtswichtel“ gespielt, und auf liebevolle Weise kleine Geschenkbeutel mit selbstgebackenen Keksen gefüllt. Und nicht nur das, denn den Hingucker stellten zweifelsohne die Lebkuchenmänner dar, die ebenfalls in der heimischen Küche entstanden sind. Im Backen scheint diese Frau ein echtes Ausnahmetalent zu sein, das sich stets aufs Neue übertrifft. So klingt zumindest das Lob ihrer Gäste, welches am Ende den schönsten Lohn für ihre Arbeit darstellt. Doch diese hat sie gern investiert. „Bei uns geht es ganz familiär zu“, sagt Tambach und fügt hinzu: „Man kennt sich einfach!“

Dieser familiäre Charakter ist an diesem Tag überall zu spüren auf diesem kleinen Weihnachtsmarkt. Hier und da stehen die Leute zusammen und nippen an ihrem Glühwein, alte Bekannte treffen sich und Großeltern und Enkel singen gemeinsam ein Weihnachtslied für den netten Herrn in Rot. Dieser hatte sich, wie es einem echten Weihnachtsmann zusteht, einen gemütlichen Platz unterm Tannenbaum gesucht, von wo aus er den Wünschen der Kinder lauschte. Und für den Fall, dass jemand noch keinen Wunschzettel abgeschickt hat, lag auch noch eine Liste für die letzten Geschenke bereit. Beim Blick auf diese fällt auf: Die klassischen Wünsche wie Puppen, Autos und Puzzlespiele gehören noch immer zu den Favoriten der Kleinen.

Weihnachtsmann konnte seine Rute stecken lassen

Sie zu erfüllen dürfte also keine Herausforderung für den Weihnachtsmann sein, und so wird an Heiligabend die Luft erfüllt sein von glücklichem Kinderlachen. Überhaupt schien der winklische Weihnachtsmann alles richtig gemacht zu haben. Er nahm die Kinder auf seinen Schoß, rügte sie nicht zu streng und machte keinen Gebrauch von seiner Rute. „Nur ein wenig zu dünn war er“, scherzt Besucherin Isolde Teubner. Doch das ist Nebensache, denn mit oder ohne Bauch hat der Weihnachtsmann doch am Ende zum Erfolg dieses „Glühweinfestes“ beigetragen.