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Wer vermisst seine Sendung? Geplünderte Amazon-Pakete nahe der A38 in Sangerhausen: Polizei ermittelt

Von Frank Schedwill 20.08.2020, 11:00
Polizei ermittelt: Aufgerissene und geplünderte Pakete wurden nahe der Südharz-Autobahn (A38) in Sangerhausen entdeckt.
Polizei ermittelt: Aufgerissene und geplünderte Pakete wurden nahe der Südharz-Autobahn (A38) in Sangerhausen entdeckt. Steve Dannenberg

Sangerhausen - Eine ganze Reihe Amazon-Prime-Kunden aus dem Westen Deutschlands wird wohl vorerst umsonst auf ihre bestellten Waren warten. Denn nahe der Südharz-Autobahn (A 38) in Sangerhausen sind offenbar Pakete des Versandriesen aufgebrochen und geplündert worden. Entdeckt hat sie Kurierfahrer Steve Dannenberg aus Erfurt, der für das Unternehmen „FedEx“ unterwegs ist.

Die aufgerissenen Pakete mit vielen unterschiedlichen Adressen aus Nordrhein-Westfalen sind dem 40-Jährigen am Dienstag gegen 8.30 Uhr nach dem Tanken aufgefallen, wie er sagt. Sie sollen hinter dem Imbiss gelegen haben, der sich an der B 86 gegenüber dem Norma-Supermarkt befindet. Das Gelände ist nur wenige Meter von der Autobahnabfahrt Sangerhausen-Süd entfernt. Dannenberg hat die Sangerhäuser Polizei informiert. Die Kripo ermittelt nun in dem Fall. Der 40-Jährige nennt den Diebstahl eine Sauerei. „So etwas fällt wieder auf alle Kurierfahrer zurück“, sagt er. Viele würden denken, alle Kuriere seien unehrlich, was den Erfurter massiv ärgert. Dabei gebe es nur wenige schwarze Schafe.

Geplünderte Amazon-Pakete nahe der A38 - Polizei ermittelt

Die Kripo hat insgesamt 28 zerstörte Kartons sichergestellt. „Sie wurden kriminaltechnisch untersucht, auf DNA-Spuren und Fingerabdrücke“, sagt Polizeisprecherin Stephanie Rilk. Ermittelt werde wegen Warendiebstahls. Näher wollte sie sich mit Blick auf die laufenden Ermittlungen nicht äußern. Die MZ wollte nun auch vom Versandhändler Amazon wissen, was das Unternehmen zu dem Fall sagt: Lubnina Nadiya von der Pressestelle des Konzerns teilte schriftlich mit: „Kunden können sich auf unseren Service verlassen, ihre Bestellungen kommen sicher an.“ Amazon prüfe den Vorfall derzeit. Mehr war von der Sprecherin nicht zu erfahren.

Nach MZ-Informationen sind die Pakete höchstwahrscheinlich auf dem Weg zu einem Auslieferdepot gewesen, aus dem sie zu den Kunden geschickt werden sollten. Sie seien nicht im eigenen Netzwerk von Amazon verschwunden. Wenn Amazon Pakete selbst zwischen seinen Gebäuden transportiere, besäßen diese bestimmte Aufkleber. Diese seien auf dem Foto der kaputten Kartons nicht zu sehen. (mz)