Geburtstagsfete mit Gotthilf Fischer
STOLBERG/MZ. - Entsprechend der ursprünglichen Idee der "Straße der Lieder", wanderte er mit den Sängern der Fischerchöre und zahlreichen weiteren Besuchern aus der Region alle elf Liedstationen vom Schindelbruch zum Josephskreuz ab, und ließ die Lieder, wie "Horch, was kommt von draußen rein?" und "Mein Vater war ein Wandersmann" erschallen.
Unterstützt wurde er dabei auf dem Akkordeon von Heiner Ziegler, der sogar das Lied vom "Köhlerlies'! gekonnt spielte, was man im "Schwabenländle" ja nicht so kennt. Deshalb wurden die Fischerchöre auch an dieser Station von den Sängern des ehemaligen Folkloreensemble Stolberg stimmlich kräftig unterstützt. Holger Heinsch, Mitorganisator der Reise, war im Wald mit dem Megaphon zur Stelle, wenn Gotthilf Fischer die Lieder ansagte oder so manche Episode seiner langen Musikerkarriere preisgab. Dafür sangen dem jungen Mann alle Wanderer ein extra Geburtstagsständchen.
Natürlich erinnerte Gotthilf Fischer auch an den Altbundespräsidenten Walter Scheel, der das Lied "Hoch auf den gelben Wagen" in der ganzen Welt berühmt machte. Das war an der Station 8 und Fischers Lieblingsbegleiter an diesem Tag, der Lhasa Apso "Bolek", gab den Start zum Weiterwandern.
Frauchen Rosalinde Baldauf, Tochter Daniela und Enkelin Isabeau (11) aus Aschersleben zogen mit. Gut eine Stunde dauerte diese musikalische Wanderung. Dann hatte das Team um den Auerbergswirt alle Hände voll zu tun, um die singenden Wanderer zu beköstigen. Gotthilf Fischer war am Fuße des Josephskreuzes schon wieder sehr gefragt und gab Autogramme. Eines war ganz besonders: Er unterschrieb eine Musiktafel der Straße der Lieder, die am Nachmittag zugunsten des Spielplatzes auf dem Auerberg versteigert werden sollte.
Eine erste Kostprobe gaben die Fischerchöre bereits am Samstagabend auf dem Markt der historischen Europastadt Stolberg. Eingestimmt wurde das Publikum durch die Obereichsfelder Musikanten. Beim anschließenden Chorkonzert gab der Chorleiter allen das Gefühl gut zu singen und untermauerte es durch die Ernennung des Publikums zu "Ehrenmitgliedern der Fischerchöre". Er selbst wurde durch Bürgermeister Ulrich Franke (FDP) gebeten, sich in das "Goldene Buch" der Stadt Stolberg einzutragen. Das machte der legendäre Chorleiter natürlich sehr gern. Dabei untermalte er den Namenszug auf seine typische Art mit Notenlinien und Notenschlüssel.
Während sich nach ihm alle Chormitglieder eintrugen, unterschrieb er fleißig die zahlreichen Liederbücher mit allen Texten der Liedstationen der "Straße der Lieder" am Auerberg. Die kennt Hans Kleinmann aus Augstein bei Heilbronn ganz genau. Er war vor 15 Jahren bei der Einweihung der Straße der Lieder vom Schindelbruch zum Josephskreuz dabei.
Auch einer der jüngeren Sänger der Fischerchöre, Timo Nagel (33) aus Westheim bei Speyer, war ganz begeistert von der Fachwerkstadt und der Gastfreundschaft in Stolberg.