Gartenolympiade Mansfeld-Südharz Gartenolympiade Mansfeld-Südharz: Fröhlich und kreativ

Sangerhausen - Gestern trudelte die letzte Einsendung mit dem Poststempel vom 13. Oktober in der Redaktion ein. Nun sind alle Anwärter auf einen Pokal, der zur 16. Gartenolympiade ausgelobt wurde, beisammen. Wie viel Freude die Gartenfreunde bei der Aktion ganz offenbar hatten, zeigt eine der jüngsten Einsendungen von Simone Gottschald aus Sangerhausen. Und dabei hat sie noch nicht einmal einen Garten. Dafür aber einen Balkon, auf dem offensichtlich Tomaten besonders gut gedeihen. Sie schrieb uns: „Auf meinem Balkon wachsen unter anderem drei Tomatensorten - eine kleine Gelbe, eine rote Flaschentomate und eine grüne Zebratomate. Die Ernte ist für die begrenzten Verhältnisse nicht schlecht.
Die verschiedenen Tomaten haben mich dazu animiert, ein lustiges Tomatengesicht zu legen.“ Im Übrigen ist die Sangerhäuser Balkongärtnerin auch der Auffassung, die wohl kleinste Tomate in ihrem Minigarten geerntet zu haben. Sie sei etwa so groß wie ein Ein-Cent-Stück und voll ausgereift und essbar. „Ein Gewicht kann ich leider nicht angeben. Ich habe keine Briefwaage und für die Küchenwaage war sie zu leicht“ schrieb Frau Gottschald. Los ging es für alle Gartenfreunde des Landkreises Mansfeld Südharz mit der Veröffentlichung am 15. Mai. Der Startschuss für die diesjährige Aktion fiel bei den Knirpsen der Kindertagesstätte „Bauernhaus für Kinder“ in Othal symbolisch der Startschuss für die traditionsreiche Aktion. Armin Matzke, der Vorsitzende des Kreisverbandes der Gartenfreunde, hatte den Kindergarten in dem Allstedter Ortsteil als „Startort“ für die 16. Olympiade ausgewählt, weil auch in diesem Jahr ganz besonders die kleinen Gärtner dazu angehalten sind, sich an der Gartenolympiade zu beteiligen. Und eine ganze Reihe Mädchen und Jungen machten auch mit.
Sie gärtnerten bei den Eltern und Großeltern, manche in der Schule oder im Kindergarten. Wer keine Gelegenheit hatte, richtig in der Erde zu graben, der war diesmal aufgefordert, ein Bild von seinem Traumgarten zu malen. Auch da gingen einige Einsendungen in der Redaktion bzw. beim Kreisverband der Gartenfreunde ein. Das dürfte den Damen und Herren Juroren am kommenden Mittwoch sicherlich das meiste Kopfzerbrechen bereiten, welche der wunderschönen Kinderzeichnungen denn nun tatsächlich einen Preis erhalten soll. Aber die erwachsenen Teilnehmer machen es der Jury in diesem Jahr jedoch auch nicht wirklich leicht.
Gerade im letzten Drittel der Aktion übertrumpften sich die Gärtner geradezu mit ihren Einsendungen. Im Juni meldete sich zum Beispiel Otto Schlißke aus Riestedt zu Wort. 560 Quadratmeter groß ist der Garten des 77-Jährigen und darin gedeihen 70 Rosensorten an 100 Stöcken. Ob das kleine Riestedter Rosarium wohl von der Jury bedacht wird? Oder die tausenden Jasminblüten im Garten von Helmuth Hartmann ? Oder die Pflanztürme von Dorothea Süß aus Rotha, wo man auf engstem Raum die unterschiedlichsten Kräuter anbauen kann?
Helmut Geier aus Sangerhausen züchtete in diesem Jahr einen Kletterkürbis. Die Pflanze wuchs nicht nur hoch hinaus, sondern bildete in luftiger Höhe auch Früchte aus. Achim Duttke aus Gonna, der schon einmal mit seiner perfekt geschnittenen Kugeleibe die Jury beeindruckte, wies nach sechs Jahren nach, dass er es nicht an Präzision mangeln lässt. Die grüne Kugel ist noch immer perfekt geschnitten und hat in ihrem Durchmesser mindestens um zehn Zentimeter zugelegt. Aber auch Kurioses gab es wieder: eine Gurke mit Blatt, ulkige Tomaten, Riesenkartoffeln, gigantische Möhren. Es ist einfach nur erstaunlich, was die Sangerhäuser so Olympiadejahr für Olympiadejahr aus ihren Gärten hervorzaubern. (mz)