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Für Jugend eine Chance

Von Susann Salzmann 10.08.2008, 17:09

Kelbra/MZ. - "Ich möchte mit meinen Bildern nicht nur Freude an der Natur und Verständnis für diese evozieren", erzählt die freischaffende Künstlerin, "sondern auch zeigen, dass in einem kleinen Detail, wie einer Blüte, Schönheit zu finden ist", ergänzt sie.

Von insgesamt 23 Ausstellungen war die im Hotel "Kaiserhof" sowie in der Lange Straße 19 in Kelbra eine Premiere für die 41-Jährige. "Ich finde die Malereien gut, weil die Künstlerin so wie ich mit Ölfarben malt", verrät Eberhardt Staps. Der 80-Jährige ist der älteste Aussteller im Kunstschaufenster Kelbra und erklärt: "Sehr gern male ich Kirchen. Ein baldiges Projekt ist, die örtliche Martini-Kirche auf's Papier zu bringen." Jedoch beging der Kunstförderverein "Die Schaufenster", welcher ebenfalls die Organisation solcher Vernissagen übernimmt, noch ein feierliches Ereignis: Der derzeit neun Mitglieder umfassende Verein mit Ansprechpartnerin Gerlinde Kanstorf-Fiedler blickte mit Stolz auf ein Jahr Kunstschaufenster in Kelbra zurück.

"Zu Beginn gab es einen behutsamen Anlauf", erinnert sich die 57-Jährige. Nach einigen Publikationen kamen immer mehr Anfragen. Franziska Eis war im August 2007 die erste Künstlerin, die ihr Talent im Kelbraer Schaufenster präsentierte. Etwa 20 Bilder stellte die heute 22-Jährige damals aus und betörte die Passanten mit Bleistift- und Kohle-Zeichnungen sowie Aquarell-Malereien. "Meine Themen beziehen sich vorrangig auf Akt und Blumen", verrät Franziska. "Das Zeichnen ist für mich sehr mit Entspannung verbunden", fährt die junge Frau fort und spricht dabei anderen Künstlerinnen, wie auch Haike Espenhain aus dem Mund.

Das derzeit jüngste Vereinsmitglied ist die 14-jährige Janett-Miriam Drechsler. In den zwölf Monaten konnten 20 Künstler im Schaufenster ihr Können den anderen zeigen und "die Schaufenster lechzen danach, befüllt zu werden", weiß Gerlinde Kanstorf-Fiedler. "Mittlerweile habe ich schon zwei Monate im Voraus neue Aussteller", freut sich die Leiterin des Projektes und zieht eine sehr positive Bilanz unter das erste Jahr in Kelbra.

"Kürzlich sprachen mich sogar drei Jugendliche an, die gern Graffiti-Bilder zeigen möchten", erzählt sie. Damit sieht sich die Fotografin auch in dem Vereinsziel bestärkt, für junge Künstler eine schnelle Chance zu schaffen, ihre Werke auszustellen und damit die einzelnen Talente hervorzuheben, insbesondere aber die Jugend dadurch zu fördern. "Die Kunstwerke sind eine Bereicherung für unsere Stadt", verkündet Bürgermeister Reinhard Teschke, der die ehrenamtliche Tätigkeit aller Vereinsmitglieder in hohem Maße befürwortet.

Wer seine Malereien, Holzschnitte, Digitalfotografien etc. vielleicht schon bald in einem der vier Kelbraer Schaufenster bewundern möchte, kann zunächst einen Blick ins Internet werfen.