Für die Süßen kam der Hubschrauber
Beyernaumburg/MZ. - Im letzten Jahr, so Goldschmidt, haben er 25 Tonnen Sauerkirschen geerntet. Und die Fläche - auf 4,5 Hektar stehen die Sauerkirschbäume - sei die gleiche. "Das wird auf alle Fälle eine Rekordernte", freut sich der Unternehmer.
Wohlwissend hat Harri Goldschmidt drei weitere Arbeitskräfte fest eingestellt, so dass im Familienbetrieb jetzt acht Festangestellte ihr Auskommen haben. Allerdings gehe gar nichts ohne die Erntehelfer. 50 sind auf der Goldschmidtschen Plantage im Einsatz. Und die haben momentan wirklich gut zu tun.
"Die Sauerkirschen sind 14 Tage zeitiger als andere Jahre, die Süßkirschenernte aber noch nicht abgeschlossen", so der Obstgartenchef. Das Wetter im bisherigen Erntejahr bilanziert er als "durchwachsen".
"Für die Sauerkirschen war es ein gutes Jahr, für die Süßkirschen schwierig." Sagt er und verrät, dass er Hubschraubertechnik hat kommen lassen, um die Süßkirschen zu trocknen. "Sonst hätten wir keine Ernte gehabt. Das ist zwar ein bisschen verrückt, aber so bin ich nun einmal", beschreibt sich der Beyernaumburger, der am 1. Mai 1994 mit seinem Obstgarten den Schritt in die Selbständigkeit wagte und darüber noch heute offenbar sehr glücklich ist.
Dabei gehen ihm die Ideen nicht aus. Nicht nur, dass er die Beyernaumburger Plantagen optimal ausgelastet hat: Neben Kirschen wachsen Äpfel und Aprikosen, so dass Goldschmidt mit seinen Leuten von Juni bis Oktober in der Ernte steckt. Nein, inzwischen ist Goldschmidt auch noch Winzer. Sozusagen als Quereinsteiger. Der Wein wächst allerdings nicht auf einem Beyernaumburger Hügel, sondern in Balgstädt im Burgenlandkreis. Die Gegend dort ist für ihren guten Wein bekannt. Und auch hier Harri Goldschmidt scheint ein glückliches Händchen zu haben. Drei Preise hat er bei der Landesweinprämierung schon geholt und dabei erst 2005 als Winzer begonnen.