Friedrich Gürge hängt immer noch an Klostermansfeld
Halle/MZ. - Andererseits hatte er seinerzeit kaum eine andere Wahl, weil er sich außerstande sah, das verlangte öffentliche Bekenntnis zur DDR abzulegen. So führte ihn sein Weg nach Wiesbaden, doch die Sehnsucht nach der Heimat ist geblieben. Mittlerweile ist Friedrich Gürge dabei, seine Erinnerungen an Klostermansfeld aufzuschreiben, er möchte sie auf seiner Homepage im Internet veröffentlichen, wo er schon einiges zusammengetragen hat. Wie sich herausstellte, liegen die Wurzeln der Familie in Abberode, was das Interesse des Seniors auch für diesen Ort erklärt. Aber besonders verbunden fühlt er sich Klostermansfeld. "Die Straßen und Gebäude sind noch immer dieselben", sagt Friedrich Gürge, der in der Mansfelder Straße 22a groß geworden ist, einem Haus, das sein Großvater 1900 errichtet hat. Nebenan haben die Großeltern Schaffhäuser gewohnt.
Vater Gürge war Angestellter beim Finanzamt in Hettstedt, Großvater Friedrich Julius Gürge Stationsvorsteher auf dem Bahnhof Leimbach. Großmutter Marie Gürge-Eilert, stammte aus der Bäckerfamilie Eilert in der Thondorfer Straße. Großvater Franz Schaffhäuser arbeitete als Schlosser im Bergwerk und stammte ebenso wie seine Frau Karoline Goldschmidt aus der Mansfelder Straße in Klostermansfeld.
Enkel Friedrich Gürge hat 1931 bis 1936 die Evangelische Volksschule in der Schulstraße besucht und anschließend die Mittelschule in Mansfeld. Es folgten Reichsarbeitsdienst, die Einberufung zur Wehrmacht und der unselige Krieg, in dem so viele seines Jahrgangs, wie er sagt, "sinnlos geopfert" worden sind. Seine Kriegserlebnisse hat er aufgeschrieben und ins Internet gestellt. Das Schreiben, so sagt er, habe für ihn eine "entlastende Funktion". "Wir sind vom Krieg gezeichnet", begründet er.
Weitere Informationen im Internet unter www.Familie-Guerge.de