Freizeit in Sangerhausen Freizeit in Sangerhausen: Hoffen auf die Skaterbahn

Sangerhausen - Ginge es nach Max, Johannes, Franz (alle 15) und Sander (13) aus Sangerhausen, wären sie fast jeden Tag mit ihren Rädern auf einer Skaterbahn unterwegs.
Der Kreisausschuss wird voraussichtlich Ende März, Anfang April über die Anträge auf Fördermittel aus den Zinserträgen des Zukunftsfonds des Landkreises entscheiden. Förderfähig sind unter anderem Maßnahmen in den Bereichen Jugendeinrichtungen, Bildung, Tourismus, Sport und Kindertagesstätten. Die Richtlinie im Internet: www.mansfeldsuedharz.de.
Doch das geht im Moment nicht. Denn auf der Anlage in Sangerhausen Südwest ist vor Monaten die beliebte Halfpipe wegen baulicher Mängel abgerissen worden. Und die Anlage gegenüber der Mammuthalle ist nicht öffentlich zugänglich. Nun soll aber Bewegung in die Sache kommen, hofft Fachbereichsleiter Udo Michael von der Sangerhäuser Stadtverwaltung: „Die Kreisverwaltung hat angeboten, die Anlage an der Mammuthalle zeitweilig zu nutzen.“ Es gebe Gespräche, vielleicht könnten die Jugendlichen dann ab dem Frühjahr dort fahren.
Ausweichen in die Nachbarorte
Max und seine Freunde würde das freuen. Zumal sie lange darauf gespart haben, sich die teuren Räder anzuschaffen - und die stehen nun oft im Keller. Es sei denn, die Jugendlichen fahren mal auf dem Teil der Anlage, der in Südwest noch übrig geblieben ist. „Manchmal fahren wir auch am Wochenende mit dem Zug nach Sondershausen, Mühlhausen oder Halberstadt. Dort gibt es Skateranlagen“, sagt Sander. Doch ein solcher Wochenendausflug koste pro Nase gut und gerne 25 Euro. Also machen sie das nicht oft.
Um eine Lösung zu finden, haben die Jugendlichen unter anderem mit Stadtjugendpfleger Sven Pittner gesprochen. Er habe ihnen erklärt, dass die Stadt kein Geld habe, um die Anlage in Südwest wieder in Ordnung zu bringen. Die Rampe würde 20.000 Euro kosten, außerdem wären das Fundament und der TÜV zu bezahlen. Mehrere Eltern, zum Beispiel Angelsteins, Kokles’ und Ritters, hätten sich eingeschaltet und ebenfalls mit Verantwortlichen gesprochen, aber nichts erreicht. „Da waren wir sehr enttäuscht.“
Der Stadt fehlt das Geld
Stadtsprecherin Marina Becker kann die Jugendlichen verstehen. Sie schätzt aber, dass eine neue Halfpipe für die Anlage in Südwest in der gewünschten Größe rund 30.000 Euro kostet. „Im Moment liegt ein Angebot eines Privaten vor, der eine Anlage für 10.000 bis 12.000 Euro bauen würde.“ Doch die Summe könne die Stadt nicht aufbringen. Deshalb würden Spenden gesammelt. Becker: „2.000 Euro sind auf dem Konto.“ Den fehlenden Betrag aufzubringen, werde wohl eine langwierige Sache. Die Stadtverwaltung habe auch erwogen, Förderprogramme zu nutzen oder Geld aus den Zinserträgen des Zukunftsfonds des Landkreises zu beantragen. Aber da wären maximal drei Vorschläge möglich und andere Projekte dringender gewesen.
Wie Sprecherin Michaela Heilek von der Kreisverwaltung Mansfeld-Südharz sagt, solle die Stadt Sangerhausen ein Nutzungskonzept für die Anlage erstellen. Dann könne der Landkreis über eine Nutzung entscheiden. Es gebe Beispiele in Mansfeld-Südharz, wie außerschulisch zum Beispiel Turnhallen für den Vereinssport genutzt würden. Dazu schließe der Kreis Vereinbarungen mit den Vereinen. (mz)