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Umwelt Forscher starten Umfrage in Hainrode

Uni München und Hochschule Anhalt befassen sich mit Renaturierung und naturnahem Grünland. Bewohner aus dem Südharz um Auskunft gebeten.

Von Helga Koch Aktualisiert: 18.07.2024, 08:54
In Hainrode sind im vorigen Jahr auf mehreren Flächen Blühwiesen angelegt worden.
In Hainrode sind im vorigen Jahr auf mehreren Flächen Blühwiesen angelegt worden. Foto: Maik Schumann

Hainrode/MZ. - Forscher wie Konrad Gray von der Hochschule Anhalt oder Moritz Ptacek vom Lehrstuhl für Produktions- und Ressourcenökonomie der Technischen Universität München befassen sich mit dem Projekt Grassworks: der Renaturierung von Grünland. Also mit Flächen, auf denen Gräser und Kräuter als Futter für die Landwirtschaft wachsen, die gemäht oder durch Tiere beweidet werden - und naturnaher gestaltet werden könnten.

Dazu bitten die Forscher um Unterstützung durch die Bürger aus Hainrode (Mansfeld-Südharz), was nur ein paar Klicks im Internet erfordert und in maximal 20 Minuten erledigt sein dürfte. Wie Ptacek sagt, „würden wir gerne der Frage nachgehen, welche Ziele verschiedenen Interessensgruppen wichtig sind. Von Landwirtinnen und Landwirten bis zu Anwohnerinnen und Anwohnern möchten wir möglichst viele Stimmen abfragen.“ Die Umfrage ist ein Bestandteil einer Doktorarbeit.

Würden Wiesen, Weiden oder Ackerland renaturiert, wie es unter anderem in Hainrode durch Gray und weitere Mitarbeiter der Hochschule Anhalt mit Anwohnern getestet worden ist, könnten sich solche Flächen naturnah entwickeln. Sie würden arten- und blütenreicher, könnten mehr CO2 binden. Das Grundwasser würde weniger belastet und es kämen auch weniger chemische Pflanzenschutzmittel zum Einsatz. Gleichzeitig ließen sich renaturierte Flächen zu Erholungszwecken nutzen.

Die Umfrage im Internet unter https://ww2.unipark.de/uc/GrassworksAHP/

Die andere Seite der Medaille: Landwirte würden auf renaturierten Flächen geringere Erträge erzielen. Und wären die Bürger eventuell bereit, dafür eine Art Steuer und in welcher Höhe zu zahlen? Auch das wollen die Wissenschaftler um Ptacek und Gray herausfinden.