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Filmsommer Gerbstedt Filmsommer Gerbstedt: «Fahne» lockt über 700 Leute ins Kino

Von Andreas Stedtler 29.08.2003, 16:22

Gerbstedt/MZ. - Schon Tage zuvor war klar, dass "Die Fahne von Kriwoj Rog" der Renner und somit der krönende Abschluss des Gerbstedter Kinosommers zu werden verspricht. "So viele Anfragen hatten wir noch nie", berichtet überwältigt Sylvia Griese, die Betreiberin des Gerbstedter Schützenhauses. "Wir hatten für 650 Leute Platz und haben über 700 Karten verkauft. Das ist der Rekord des Sommers."

Vor allem älteres Publikum war am Donnerstagabend in Gerbstedt zu beobachten. Viele hatten bei den Dreharbeiten zum Defa-Film mitgewirkt oder wenigstens zugeschaut. Erinnerungen wurden wach, als Erwin Geschonneck und Manfred Krug über den Gerbstedter Markt schlenderten und Fred Delmare an einer der Mansfelder Schachthalden vorbei radelte. "Guck mal, das Kind im Sand bin ich", rief eine Zuschauerin, die eigens aus Halle gekommen war, ihrem Mann zu. "Stimmt ja, unser Haus hatten sie schwarz angepinselt", erinnert sich wenig später ihre Nachbarin. Nicht selten gab es solche Einwürfe aus dem Publikum, das sich dicht um die aufgestellten Biertische drängte. Viele erkannten alte Gesichter wieder, oder erinnerten sich an Gebäude, die es heute schon längst gar nicht mehr gibt.

Etwa 1 000 Mansfelder waren 1967 als Komparsen verpflichtet worden (die MZ berichtete). Viele hatten den Streifen in den 70er Jahren nur ein- oder zweimal gesehen. Schützenhaus-Chefin Griese hatte mit der Auswahl des Streifens den richtigen Riecher: "Seit dem der Artikel in der MZ zu lesen war, stand das Telefon nicht mehr still. Wir mussten ob des Zuspruchs sogar eine Sicherheitsfirma aus Eisleben verpflichten."

Für Griese geht ein erfolgreicher Sommer zu Ende. Ihre Idee, das Flair des Landfilms wieder aufleben zu lassen, ist aufgegangen. Was sich mit "Good Bye Lenin" erfolgreich anließ, fand mit dem "Film der Mansfelder" am Donnerstag seinen krönenden Abschluss. Nächstes Jahr soll wieder Sommerkino sein, verspricht Frau Griese.