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Fest am Sonntag Figuren aus Safe werden bei der Jubiläumsfeier in Riethnordhausen präsentiert

Die Kirchengemeinde Riethnordhausen feiert das 500-jährige Jubiläum des Chorneubaus der Sankt-Jakobi-Kirche. Aus diesem Anlass gibt es am Sonntag ein Fest.

Von Heinz Noack 20.09.2024, 08:00
Die Organisatoren der Jubiläumsfeier in Riethnordhausen: Petra Leißner, Gerhard Leißner, Ute Gebhardt, Marianne Liebau, Dieter Liebau, Pfarrer Ralf Schultz und Udo Härtig (von links).
Die Organisatoren der Jubiläumsfeier in Riethnordhausen: Petra Leißner, Gerhard Leißner, Ute Gebhardt, Marianne Liebau, Dieter Liebau, Pfarrer Ralf Schultz und Udo Härtig (von links). (Foto: Heinz Noack)

Riethnordhausen/MZ. - In diesem Jahr kann die Kirchengemeinde Riethnordhausen auf das 500-jährige Jubiläum vom Neubau des Chores ihrer St.-Jakobi-Kirche zurückblicken. Dazu findet am 22. September ab 14.30 Uhr ein Fest im Zelt auf der Kirchwiese statt.

Präsentation von Heiligenfiguren

Nach der Begrüßung durch die Bläser hält Pfarrer Ralf Schultz einen Festgottesdienst in der Kirche ab. Im Anschluss lädt die Kirchengemeinde zum Kaffeetrinken ein. Zur Unterhaltung tritt die Kindertanzgruppe „Twirling by Eva“ auf und findet das Singspiel „Käpt’n Noah und die fast vergessenen Holzwürmer“ zum Mitmachen statt.

Eine kleine Ausstellung in der Kirche zeigt die in einem Safe wiederentdeckten holzgeschnitzten Heiligenfiguren. Sie sind über 500 Jahre alt und stammen von einem vorreformatorischen Flügelaltar. Es handelt sich um Darstellungen von Bonifatius, Valentin und den heiligen Juliana.

Der Künstler ist leider nicht bekannt. Die vierte Figur ist der neu geschnitzte Jakobus, Patron der Riethnordhäuser Kirche.

Die Kirche in Riethnordhausen
Die Kirche in Riethnordhausen
(Foto: Heinz Noack)

Viele offene Fragen hinsichtlich der Baugeschichte

Nach dem Gottesdienst besteht die Möglichkeit, sich in der Kirche umzusehen und auch den Schlussstein im gotischen Gewölbe des Chors mit der Jahreszahl 1524 selbst zu entdecken. Dieser Stein ist sozusagen die Urkunde für die Jubiläumsfeier.

Es gibt noch mehr zu sehen. Die Sakramentsnische trägt die Jahreszahl 1512 und weist auf den Baubeginn hin. Daneben steht das Epitaph des Pfarrers und erinnert an den 1626 an der Pest verstorbenen Pfarrer Ellrich. Die ältesten Gebäudeteile sind im romanischen Baustil errichtet. 1524 kam der spätgotische Chor dazu.

Auch am Schiff wurde mehrfach, bis in die jüngste Zeit, gebaut. Baugeschichtlich sind noch viele Fragen offen, ebenso aus der Geschichte der Kirche. Der Prediger Kottenhahn berichtete 1828 an die Hallesche Historische Gesellschaft, dass einige hundert Schritt vom Dorfe früher eine Kapelle gestanden haben soll. Spuren wurden davon bisher noch nicht entdeckt.

Der Altar
Der Altar
(Foto: Heinz Noack)

Festschrift zum Jubiläum derKirche

Deutlich sichtbar sind die Erhaltungsmaßnahmen der Gemeinde. 2001 wurde der Turmhelm saniert und neu eingedeckt. Im Oktober 2001 feierte Riethnordhausen das Knopffest. An den Turmhelm schlossen sich die Sanierung des Schiffdaches und der Tonne an. Der abgeschlagene Putz an den Pfeilern des Triumphbogens zeigt an, dass hier weitere Baumaßnahmen geplant sind.

Eine kleine Ausstellung auf der Orgelempore informiert zur Geschichte der Kirche und die bisherigen Baumaßnahmen. Das 400-jährige Jubiläum wurde etwas zeitversetzt im Jahre 1929 mit einem großen Fest begangen. Der damalige Pfarrer Wilhelm Steinwachs verfasste zu diesem Anlass eine Festschrift mit geschichtlichen Daten.

In diesem Jahr wird es ebenfalls eine interessante Broschüre geben. Verfasst haben sie Marianne Liebau und Janine Hoffmann. Zum Jubiläumsfest werden die neue Schrift und ein Reprint der von 1929 gegen eine Spende angeboten.