Feuerwehr Feuerwehr: Fast jeden zweiten Tag gibt es in Sangerhausen Alarm
SANGERHAUSEN/MZ. - Insgesamt 1 774 Stunden wurden dabei von den Einsatzkräften geleistet. Diese Zahlen nannte Wehrleiter Horst Heine am Donnerstagabend auf der Jahreshauptversammlung in Gerätehaus. Heine erinnerte auch an die beiden wohl größten Einsätze 2012: den Brand in der Feldstraße, bei dem am 28. Januar 18 Bewohner eines Wohnblocks evakuiert werden mussten, sowie an das Großfeuer am 26. Juli in einer Lagerhalle in der Sangerhäuser Karl-Bosse-Straße. Auch dort seien die Wehrleute stark gefordert gewesen, sagte Heine. Insbesondere die hohen Temperaturen, die bei dem Feuer herrschten, hätten den Einsatzkräften bei dem fast zwölfstündigen Löscharbeiten schwer zu schaffen gemacht.
Heine dankte seinen Feuerwehrkollegen und ausdrücklich seinem Stellvertreter Michael Ganß. Ganß habe im vergangenen Jahr fast alle Einsätze geleitet, da er selbst oft krank oder erst später am Einsatzort gewesen sei, sagte der Wehrleiter. Am 28. Januar, so Heine weiter, habe er sich zum Beispiel vom Feuerwehrdienst wegen dringender dienstlicher Angelegenheiten abgemeldet gehabt. Er sei dann aber doch zum Brandort in der Feldstraße gefahren, um nachzuschauen, ob bei der Brandbekämpfung alles läuft. Dabei habe er gesehen, wie ruhig, konzentriert und äußerlich gelassen Ganß den Großeinsatz geleitet habe. "Nach einem kurzen Wortwechsel konnte ich mich so mit ruhigem Gewissen weiter meiner eigentlichen Arbeit, der Sicherstellung des Winterdienstes der Stadt, widmen", sagte Heine.
Auch der stellvertretende Oberbürgermeister Jens Schuster, der den erkrankten OB vertrat, zollte den Wehrleuten großes Lob: Er könne im Namen der Sangerhäuser nur Danke sagen, wenn er sehe, wie schnell und in welcher Qualität die Sangerhäuser Feuerwehr ihre Einsätze absolviere. Wörtlich sagte Schuster zu den Anwesenden: "Sie leisten Großartiges für das Gemeinwohl. Das kann man nicht oft genug unterstreichen." Der stellvertretende OB sicherte den Wehrleuten zu, dass sich die Stadt trotz des Haushaltslochs bemühen werde, die Ausrüstung auf dem vorgeschriebenen Stand zu halten. Er wisse, dass die Erwartungshaltung in den Wehren der Kernstadt und der Ortsteile groß sei. Außerdem gab es viel Anerkennung für die Nachwuchsarbeit der Sangerhäuser: Gehören doch zu den insgesamt 95 Mitgliedern der Feuerwehr auch 19 Jugendliche und zwölf Kinder.
Fünf Jugendliche wurden in der Jahreshauptversammlung ausgezeichnet: Mandy Köhler, Maximilian Lemaire, Marcus Kandel, Sebastian Arenz und Jason Pascal Reuter hatten die Prüfung zum Abzeichen Jugendflamme Stufe II erfolgreich absolviert.
Feierlich verabschiedet wurde Jana Reuter, die die Kinderfeuerwehr vor drei Jahren mit aufgebaut und geleitet hatte. Aus beruflichen Gründen zieht sie demnächst mit ihrem Lebensgefährten Christoph Canther nach Hamburg. Die Leitung der Sangerhäuser Kinderfeuerwehr übernimmt künftig Rajko Klausing.