Feier im Stolberger Schloss
STOLBERG/MZ/HKO. - Mit einer Festveranstaltung hat die Stadt Stolberg den Tag der Deutschen Einheit begangen. Hunderte Einwohner, Bürger aus der Region sowie Gäste aus den Partnerstädten Stolberg / Rheinland und Hardegsen feierten im Stolberger Schlosshof.
Bürgermeister Ulrich Franke begrüßte unter den zahlreichen Gästen zwei britische Offiziere, die zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Stolberg weilten, Fürst Jost Christian zu Stolberg-Stolberg - und natürlich die Oberhäupter der beiden Partnerstädte. Ferdi Gatzweiler war mit fast 200 Stolbergern aus dem Rheinland bereits Donnerstag angereist. Ihm sei der östliche Teil Deutschlands fremd gewesen, blickte er zurück. Doch der Mauerfall habe große Chancen für das Zusammenwachsen Deutschlands und Europas eröffnet: eine "ungeheuer tolle und ungeheuer positive Geschichte".
Viele persönliche Verbindungen zwischen den Städten seien gewachsen, etwa durch Feuerwehren oder Vereine, bestätigte Bürgermeister Dieter Sjuts aus Hardegsen. "Wir haben nicht nur ein Stück Papier unterschrieben, wir haben es gelebt." Das fortzuführen, sei man sich schuldig.
Robert Knüppel, Generalsekretär der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und daher auch Gastgeber der Festveranstaltung, zitierte Goethe und Thomas Mann. Beide hätten an die Einheit Deutschlands geglaubt, Thomas Mann vor über 50 Jahren das geeinte Europa mit dem geeinten Deutschland in seiner Mitte kommen sehen. In den neuen Ländern sei eine "großartige Aufbauleistung vollbracht worden", unterstützt durch die Hilfe aus dem anderen Teil des Landes. Das sei eine Investition in die gemeinsame Zukunft, um noch vorhandene Probleme zu meistern.
Ein buntes Programm folgte. Stolberger Kinder, Jagdhornbläser, Männerchor, das Harzer Folkloreensemble mit seinem letzten Auftritt und Künstler wie Gaby Albrecht, Leticia, Chris Andrews und Marc Philip unterhielten auf der Bühne des MDR-Showtrucks. Viele Gruppen ließen sich durchs Schloss führen, auch die Mitglieder der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft aus Stolberg / Rheinland-Mitte, die seit 1990 aller zwei Jahre in den Harz reisen.