Eurobox wächst weiter Eurobox wächst weiter: Firma sucht größeren Standort und bis zu fünf neue Mitarbeiter

Sangerhausen - Dieter Sendobry spricht nicht über Umsatzzahlen. „Dann weiß doch meine Konkurrenz genau, wo wir aktuell stehen“, begründet der Geschäftsführer der Firma Eurobox in Sangerhausen seine Zurückhaltung. Dann lüftet er doch noch ein Stück des wohlgehüteten Betriebsgeheimnisses des Schließfachherstellers. „Wir haben seit der Gründung den Jahresumsatz verzehnfacht und die Zahl der Mitarbeiter verdreifacht“, sagt der 58-jährige Seniorchef nicht ohne einen gewissen Stolz. Sohnemann Tobias nickt zustimmend. Schließlich hat der 29-Jährige als Prokurist des Familienunternehmens die Zahlen bestens im Blick.
Beim Blick auf die Zahlen sieht sich das Sangerhäuser Unternehmer mittlerweile als drittgrößter Anbieter von Schließfachanlagen in Deutschland. Diese montieren die Sangerhäuser am Firmensitz in der Sangerhäuser Wasserschluft. Die Anlagen bauen sie in Schulen und Firmen in ganz Deutschland ein, aber auch in Belgien wurden erste Aufträge realisiert. „Wir planen mit einem Wachstum im zweistelligen Bereich“, steckt Tobias Sendobry die Umsatzziele für das Jahr 2018 ab.
Sangerhäuser Firma Eurobox startete 1999 - das Unternehmen fertigt Schließfachanlagen an
Das kommt nicht von ungefähr. 1999 startete Eurobox in der Gagarinstraße in Sangerhausen. Zunächst wurden Schließfächer für Schulen gefertigt und eingebaut. Hatten diese damals noch einen klassischen Schlüssel, so sind die aktuellen Boxen mit Zahlenschlössern ausgestattet. Das sei aus Sicherheitsfragen heraus entstanden.
So entfallen dadurch die Schlüsselbänder, die unter Umständen gefährlich für Kinder werden können. „Früher wurden Schlüssel verschickt, heute sind es die vierstelligen Codes für die Zahlenschlösser“, sagt der Seniorchef.
Auch in der Region hat Eurobox Spuren hinterlassen. So findet man die Schließfächer der Sangerhäuser unter anderem an der Sekundarschule in Roßla oder im Geschwister-Scholl-Gymnasium der Kreisstadt.
Firma Eurobox aus Sangerhausen hat jüngst die Stadtreinigung in Hamburg mit neuen Spinden ausgestattet
Was sich in Schulen bewährt hat, kommt inzwischen auch in Firmen zunehmend zum Einsatz. So haben die Rosenstädter die Stadtreinigung in Hamburg mit neuen Spinden ausgestattet. „Das war eine echte Herausforderung“, erinnert sich Dieter Sendobry. 4.000 Spinde wurden in der Hansestadt komplett getauscht. „Das ging nur am Wochenende“, erzählt der Seniorchef von einem der größten Aufträge der Firmengeschichte.
Unterdessen arbeiten Vater und Sohn weiter an der Erfolgsgeschichte der Firma. „Wir sind auf der Suche nach einem neuen Standort, hier platzt bereits alles aus den Nähten“, verrät der Junior. Neben den aktuell 19 Mitarbeitern sollen in diesem Jahr vier bis fünf Neueinstellungen dabei helfen, die zweistelligen Umsatzsteigerungen zu erzielen.
Auch ein neues Geschäftsfeld soll 2018 erschlossen werden - ein speziell auf die Schüler zugeschnittener Internethandel für den Schulbedarf. Dabei sollen die Angebote im Vorfeld in der jeweiligen Schule mit bis zu jeder Klassenstufe abgestimmt werden. „Der Start dazu erfolgt in diesem Jahr“, kündigt Dieter Sendobry an. (mz)