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Ein Handkuss für die Zuckertüte

Von Steffi Rohland 23.06.2008, 15:18

Holdenstedt/MZ. - Dabei wurde der Holdenstedter Heinz Busch besonders hervorgehoben: Er war hier 1927 eingeschult worden. Stellvertretend für alle, erhielt er als "ältester Schüler" von Schulleiterin Anke Zeugner eine Zuckertüte. Unter dem Beifall des Publikums bedankte er sich bei der überraschten Schulleiterin dafür mit einem Handkuss.

In ihrer Festrede hob Anke Zeugner hervor, dass aufgrund der Schülerzahlen der Grundschulstandort Holdenstedt nicht in Gefahr sei. "Es ist schön, wenn man heutzutage noch so etwas verkünden kann", freute sie sich. Derzeit lernen 85 Kinder aus Holdenstedt, Bornstedt, Liedersdorf, Beyernaumburg / Othal und Sotterhausen in der Schule. Sechs Lehrerinnen, eine Pädagogische Mitarbeiterin und eine Schulsekretärin sorgen dafür, dass es den Kindern an nichts fehlt. Nach dem Unterricht gibt man den Mädchen und Jungen die Möglichkeit der Freizeitgestaltung mit Basteln, Sport und Computerarbeit.

Die Schulleiterin bedankte sich beim Schulträger, der Gemeinde Holdenstedt, für die Renovierung der Klassenräume. Außerdem kann nun ein Raum als Freizeit- und Musikraum genutzt werden. Dank der Initiative von Anja Böttger wurde endlich eine Toilette für die Jungs eingerichtet. Diese wurde nach dem Programm mit offiziellem Banddurchschnitt eingeweiht.

Zur Gratulantenschar zum Schuljubliäum gehörten an diesem Tag auch die zukünftigen Schüler, die Mädchen und Jungen der Kita "Märchenwelt". Eine gelungene Premiere war der gemeinsame Auftritt der Chöre der Grundschule Holdenstedt, der Sekundarschule Heinrich-Heine aus Sangerhausen und des Frauenchores Holdenstedt. Das Programm widerspiegelte die bunte Schulwelt vom Lernen bis hin zur ersten Liebe auf dem Pausenhof.

Als Überraschung überreichte Jana Bunzel zur Erinnerung an das Jubiläum allen Schülern ein T-Shirt mit dem aufgedruckten Schulgebäude und dem Jubiläumsjahr. "Wir können heute mit Vergnügen die alte Schulzeit wieder aufleben lassen", sagte Bürgermeisterin Kerstin Ibe.

Das war im viel besuchten Schulmuseum, dass in einem Raum des alten Schulgebäudes untergebracht war, durchaus möglich. Hier hatte man eine umfangreiche Sammlung alter Dokumente und Schulutensilien, bis hin zu Schulbänken mit eingelassenen Tintenfässern ausgestellt. Auch die extra angefertigte Festschrift über die Schule ging weg wie warme Semmeln.

Uwe Theiss, ein Enkel des Pfarrers Niemeyer, der von 1944 bis 49 in Holdenstedt wohnte, und extra zum Jubiläum aus Wesel angereist war, hatte sogar alte Schulbilder mitgebracht. Mit diesen Unterlagen kam er ganz schnell mit ehemaligen Schülerinnen ins Gespräch über frühere Zeiten in Holdenstedt und an der Schule.