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Ehemalige Deponie in Edersleben Ehemalige Deponie in Edersleben: Vier Millionen Euro werden in "Hutdeckel" investiert

Von Karl-Heinz Klarner 30.08.2016, 08:00
Geldscheine
Geldscheine dpa/Symbol

Edersleben - Rund vier Millionen Euro investiert der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Landkreises Mansfeld-Südharz in die Stilllegung der ehemaligen Mülldeponie auf dem so genannten „Hutdeckel“ bei Edersleben. Das kündigte Lucardis-Astrid Isenberg, die Chefin des kreiseigenen Eigenbetriebes Abfallwirtschaft an, der auch für die fachgerechte Stilllegung aller Altdeponien im Kreis zuständig ist.

Geld stammt aus Rückstellungen, die Betrieb gebildet hat

Das Geld stammt unter anderem aus Rückstellungen, die das kommunale Unternehmen bereits während des Betriebes der Deponie gebildet hat. Finanziert wurde diese über die Abfallgebühren der Einwohner des Landkreises.

Bereits seit dem Jahr 2005 ist die Deponie in Edersleben nicht mehr in Betrieb. Sie ist im Rahmen der Gesamtsanierung abgedeckt worden. Zudem wurde die Deponie verfüllt und mit einer Kunststoffbahn abgedichtet. In diesem Zusammenhang war bereits 1999 ein 1,5 Millionen Euro teures Kraftwerk auf dem Areal errichtet worden.

Dieses wurde mit Deponiegas gespeist. Vor rund fünf Jahren musste es vom Netz genommen werden, da elf der 15 Gasbrunnen defekt waren. Allerdings bestand keinerlei Gefahr, da das Deponiegas durch die Luft schnell verdünnt wurde. Untersuchungen ergaben jedoch, dass die austretenden Gase für den Betrieb des Blockheizkraftwerkes nicht mehr ausreichen. Als Ersatz wurde eine Anlage für Schwachgasentsorgung errichtet.

In den vergangenen Jahren konnte sich der Restmüll in Edersleben weiter setzen und verdichten. Experten gehen bei diesem Prozess von einem optimalen Zeitraum von zehn Jahren aus. Nunmehr könne die endgültige Abdeckung der ehemaligen Deponie erfolgen. Im Anschluss soll das Gelände begrünt werden, hieß es.

Vier Altdeponien im Landkreis müssen stillgelegt werden

Im Landkreis Mansfeld-Südharz gibt es insgesamt vier Altdeponien, die aufgrund gesetzlicher Vorgaben stillgelegt werden müssen. In Hettstedt und Unterrißdorf bei Eisleben ist das anfallende Deponiegas abgefackelt worden. Die Entgasung dort ist so gut wie abgeschlossen. Die Hettstedter Anlage ist bereits endgültig abgedeckt, auch die Unterrißdorfer Deponie hat ihr Leben quasi ausgehaucht.

Auf einer kleineren Altdeponie in Berga wird das Gas über einen Biofilter in die Luft abgeleitet. Einzig in Edersleben wurde ein Blockheizkraftwerk gebaut, um das anfallende Deponiegas zur Stromgewinnung zu nutzen. Auch damit wird bald Schluss sein und Gras über die alte Müllkippe wachsen. (mz)