Edeka hält an Plänen fest Edeka hält an Plänen fest: NP-Markt wird geschlossen

Sangerhausen - Die Edeka-Regionalgesellschaft Minden-Hannover hält an ihren Plänen fest, den NP-Markt im Sangerhäuser Wohngebiet „Am Rosarium“ Anfang Juni zu schließen. Das geht aus einem Brief von Edeka-Vorstand Ulf-U. Plath an den Sangerhäuser Stadtseniorenrat vor, der sich gegen die Schließung ausgesprochen hatte. Denn damit würden die 3.000 Bewohner des Stadtteils ihren einzigen Lebensmittelmarkt verlieren.
Nach Angaben von Edeka seien nicht ausreichend Anwohner im NP-Markt einkaufen gegangen
„Seien Sie versichert, dass wir uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht haben. Als genossenschaftlich organisierter Unternehmensverbund hat Edeka bei wirtschaftlich schwierigen Standorten wie dem NP-Markt in Sangerhausen immer wieder einen langen Atem bewiesen. Die Umsatzzahlen belegen jedoch sehr deutlich, dass eben nicht ausreichend Anwohner aus dem Wohngebiet bei uns ihre Lebensmittel einkaufen“, schreibt Plath an die Senioren. Edeka könne sich letztlich wirtschaftlichen Zwängen nicht entziehen. Man bitte um Verständnis.
Eva-Maria Kotzur, die Vorsitzende des Stadtseniorenrats, hatte in ihrem Brief an Plath auch an den Edeka-Werbeslogan erinnert: „Wir lieben Lebensmittel.“ Sie schrieb, man müsse auch die Kundschaft lieben. Ebenso hatte sich zuvor Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU) geäußert.
Veranstaltung „Lebenswerte Nachbarschaften“ wird im Wohngebiet „Am Rosarium“ stattfinden
Das Aus für den Lebensmittelmarkt soll nun auch Thema der Veranstaltung „Lebenswerte Nachbarschaften“ werden. Das Treffen findet am 14. Juni im Jugendclub „Mad House“ statt. Ein Ziel sei es, dort auch über mögliche Alternativen für die Bewohner des Stadtteils zu sprechen, falls der Markt wirklich dichtgemacht würde. Das kündigte Kerstin Liebau, die Sprecherin der Wohnungsbaugenossenschaft Sangerhausen (WGS), an.
Die WGS moderiert und begleitet die Treffen seit Jahren. Es würden aber auch Vertreter der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft (SWG) und der Stadt anwesend sein. Beide Wohnungsunternehmen bewirtschaften in dem Stadtteil 1.000 Wohnungen. Sie hatten eine Unterschriftensammlung initiiert, um den Markt zu erhalten. 1.100 Menschen haben auf den Listen unterschrieben. (mz)