Dirk Schiller seit 39 Jahren vermisst Dirk Schiller seit 39 Jahren vermisst: Mutter richtet Appell an vermeintlichen Sohn

Uftrungen/Sangerhausen - Wird der Fall des seit 39 Jahren vermissten Dirk Schiller jetzt gelöst? Heidi Liegmann-Stein, die ihren an der Heimkehle verschwundenen Sohn nach Hinweisen in Sangerhausen wieder entdeckt haben will, hat an ihn jetzt im Internet appelliert, eine DNA-Probe zur Verfügung zu stellen.
Damit könnte definitiv geklärt werden, ob ihr Verdacht stimme und der Mann aus der Kreisstadt wirklich ihr Kind ist, schrieb sie auf Facebook. Dirk Schiller, damals dreieinhalb Jahre alt, war am 10. März 1979 unter nicht gänzlich geklärten Umständen an der Höhle bei Uftrungen verschwunden.
Mutter von einer Entführung durch die Stasi überzeugt
Während die Behörden davon ausgehen, dass der blonde Junge in der Thyra oder einem ihrer Nebenflüsse ertrank, ist seine Mutter von einer Entführung durch die Stasi überzeugt.
Nach Hinweisen war sie Ende vergangenen Jahres auf einen Mann gestoßen, der der seit Jahrzehnten gesuchte Dirk sein könnte. Nach Steins Informationen ist der Junge, um den es geht, adoptiert worden. Sein Adoptiv-Vater sei Major der Stasi gewesen. Und er soll 1979 einen blauen Moskwitsch mit Leipziger Nummer gefahren haben. Genau so ein Auto hatte Stein kurz vor dem Verschwinden des Jungen auf dem Parkplatz an der Höhle bemerkt.
Die Polizei hält es jedoch für äußerst unwahrscheinlich, dass der Mann Dirk ist. Nach ihren Recherchen ist der Junge bereits Monate vor Dirks Verschwinden von der Sangerhäuser Familie adoptiert worden.
„Gib der Polizei die DNA ab und denke daran, dass wir niemals aufgegeben haben Dich zu suchen“
Er kann also nicht der Vermisste sein, heißt es von den Behörden. Liegmann-Stein schrieb dagegen: „Dirk, wenn Du dass liest, geh' in Dich und mach Dich frei von Schuld und Angst um Deinen Ziehvater.“ Die Entführung von damals sei verjährt. Niemand brauche etwas zu befürchten. Und weiter: „Gib der Polizei die DNA ab und denke daran, dass wir niemals aufgegeben haben Dich zu suchen und jetzt nur Gewissheit haben möchten.“
Auch die MZ hatte mehrfach versucht, mit dem Sangerhäuser Kontakt aufzunehmen. Der reagierte darauf allerdings nicht. Liegmann-Stein hatte in der Vergangenheit schon einmal geglaubt, ihren Sohn wiedergefunden zu haben. Vor einiger Zeit hatte sie Roberto Yáñez, den Enkel Erich Honeckers, um eine DNA-Probe gebeten. (mz)
