Der Monster-Fisch aus dem Kiesteich
Heygendorf/MZ. - "Der war so groß und wild, das konnte kein Hecht sein", erzählt Schiele. Der riesige Fisch riss sich schließlich los - und war weg. Einige Tage später unternahm Mathias Schiele, wenn er nicht angelt, verkauft der junge Mann Autos bei Honda-Schmidt, noch einen Versuch, das "Monster" aus der Kiesgrube zu fangen. Wieder vergeblich.
Dann am Sonntag, dem 17. September, sollte es klappen: Weil es langsam dunkel wurde, hatte sich der 24-Jährige ein Lämpchen am Stirnband befestigt und warf die Angel aus. Als Köder hatte Schiele eine 30 Zentimeter große Rotfeder am Geschirr befestigt. Es wurde ein Geduldsspiel. Dann biss der Fisch. Fast zwei Stunden dauerte der Kampf mit dem Riesen. Zu Hilfe kam Anglerkollege Mike Schumann. Gemeinsam zogen sie den Riesenfisch schließlich an Land. Sie trauten ihren Augen nicht. Es war ein imposanter Wels von 147 Zentimeter Länge und einem Gewicht von 17 Kilogramm.
Wie kommt ein solcher Wels in eine Kiesgrube, die gerade mal einen halben Hektar groß ist und an manchen Stellen auch nur etwa 50 Zentimeter tief?
Die Erklärung dafür hat Heinz Pohl, der Chef des Heygendorfer Anglervereins. "Vor zehn Jahren hat Lothar Hinkel einen etwa 30 Zentimeter großen Wels in der Helme gefangen", so Pohl. Der wurde schließlich in die Kiesgrube gesetzt und offensichtlich "vergessen".
In dem eher kleinen Gewässer fand der Fisch offensichtlich ein gutes Nahrungsangebot und gedieh prächtig. Eigentlich ist der Fang in der Kiesgrube eine kleine Sensation. Auch Thüringens DAV-Präsident Rainer Carol kann sich nicht an einen vergleichbaren Fang erinnern. Und auch Allstedter Angler wissen nichts von einem solchen Fang in der Region. Derzeit wird der Kopf des Riesenfisches präpariert und wird wohl bald von einem der größten Anglererfolge zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt zeugen.
Ach ja, geschmeckt haben soll der Wels vorzüglich, sagen die Angler aus Heygendorf. Und das dürfte nicht einmal Anglerlatein sein.