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Der erste Eindruck vom Berufsleben

Von Laura Halle und Anna Mülhausen 27.01.2006, 17:29

Sangerhausen/MZ. - Sie sollten testen, ob dieser Beruf, den sie auf Probe ausführten, auch später einmal zur Wahl steht. Außerdem konnten sie sehen, ob sie ihre bisherigen schulischen Kenntnisse und Erfahrungen in diesem Beruf anwenden können oder ob sie sogar ausreichend sind, um solch einen Beruf auszuführen.

Für die meisten Praktikanten waren die Aufgaben, die sie erledigen mussten, nicht schwer und sie könnten sich auch durchaus vorstellen, später einmal diesen Beruf auszuführen.

Bei der Wahl des Betriebspraktikums konnten die Interessen nicht unterschiedlicher sein. Einige machten ihr Praktikum außerhalb des Landkreises und sogar des Bundeslandes. Einige Schüler waren im Krankenhaus tätig und mussten das wohl anstrengendste Praktikum von allen ableisten. Auch Anwaltskanzleien und Werbeagenturen waren gefragt.

Bei der Werbeagentur "Werbeprojekt" mussten die Praktikanten Wiebke Höfig, Anna Ritter und Carlo Wedekind überwiegend mit Folien, Aufklebern, Visitenkarten, Deko-Artikel und Plakaten arbeiten. Diese Sachen wurden teilweise von den Dreien beklebt, ausgeschnitten oder abgezogen. Das klingt alles sehr einfach, aber Carlo (17) sagt: "Das Praktikum hier im ,Werbeprojekt' ist schon ganz schön und interessant, jedoch auch schwer, weil hier hohe Qualität von uns verlangt wird." Beispielsweise müssen wir bei den Visitenkarten auf die Proportionen, Farben, Layouts und vor allem auf den guten Schnitt achten."

Aber auch Anett Scheeren hatte einen interessanten Platz gewählt, und es erging ihr ähnlich: "Mir gefällt es hier in der Bibliothek sehr gut - ich bin begeistert. Vorerst dachte ich, es sei ein wenig langweilig, aber im Gegenteil. Es ist manchmal ganz schön stressig." Sie meint, dass vor allem das Sortiersystem anfangs schwierig zu verstehen war, aber neben dem Einsortieren von Karteikarten, Kassetten und Büchern hat sie auch das gemeistert.

Andre Schwan (16), Elisa Hanske (16) und Lisa Maria Voigt (16) absolvierten ihr Betriebspraktikum im Amtsgericht Sangerhausen. Sie nahmen vorwiegend an Gerichtsverhandlungen teil und trainierten so ihre Auffassungsgabe. "Wir bekommen hier einen realen Einblick in den Wirkungsbereich der Justiz", teilte Andre mit. Er arbeitete außerdem hauptsächlich an einem Spendenaufruf. Doch jeder von ihnen hatte eine andere Aufgabe. So sortierte Elisa oft Ergänzungslieferungen in Gesetzbücher ein.

Ein sehr interessantes Praktikum hatte auch Romy Goetsch (15) im Polizeirevier Sangerhausen. Vorerst musste sie sich, wie viele andere Praktikanten auch der Schweigepflicht, unterwerfen.

Jedoch hat sie in den zwei Wochen einen Einblick in viele Teilbereiche bekommen. So hat sie ihre Zeit im Verkehrsdienst, Revierkriminaldienst, bei der Spurensicherung und ID-Behandlung verbracht und war auch mit Kontaktbeamten unterwegs. Romy könnte sich schon vorstellen in diesem Beruf einmal tätig zu sein, da er ihren Interessen entspricht und sehr abwechslungsreich ist. Sie hat sogar am Dienstsport der Polizisten und bei einer Schulung, bei der es um die Vorbereitung auf die Fußball-WM 2006 ging, teilgenommen. Somit war sie völlig in den Berufsalltag eingespannt. "Ich durfte sogar Handfesseln testen", erzählte Romy begeistert über ihrem Praktikumsplatz.