Dankeschön für die Hilfsbereitschaft Der Blumenstrauß der Woche geht an Gerhard Metz aus Oberröblingen
Oberröblingen - Genau 22 Zeilen sind es, in denen Elsa und Hans Barwich ausführlich die Begründung dafür liefern, warum sie Gerhard Metz für den „Blumenstrauß der Woche“ vorschlagen. „Und lassen Sie bloß nichts weg“, gibt die resolute Dame dem MZ-Reporter mit auf den Nachhauseweg. Die vielen Gründe, warum ihr Nachbar unbedingt den von der Blumenboutique Meinhardt gestifteten und der Mitteldeutschen Zeitung überreichte Strauß erhalten soll, fasst die 82-jährige Oberröblingerin so zusammen: „Er ist von Beruf nicht nur Schornsteinfeger, sondern ein echter Glücksbringer.“
Dann schreibt sie weiter: „Er steht Nachbarn, Freunden und Bekannten hilfreich zur Seite. Steht ein Krankenhausbesuch an, eine Fahrt zum Arzt oder sonstige amtliche Erledigungen, ist er immer bereit, unterstützend zu helfen. Liegen bei einem Nachbarn Probleme egal welcher Art an, ist Gerhard Metz da. Wenn, wie in diesem Winter, die älteren und alleinstehenden Rentner morgens am Fenster standen und sich fragten, wie sie es schaffen sollen, den Schnee zu beräumen und für Sicherheit zu sorgen, war der stille Helfer schon längst im Einsatz. Man könnte noch viele Dinge nennen. Ich glaube deshalb auch im Sinne vieler Nachbarn, Freunden und Bekannten zu sprechen, dass es mal an der Zeit ist, ein kräftiges und ehrliches Danke zu sagen.“
Freude über das Lob der Nachbarin
Gerhard Metz freut sich sehr über das Lob seiner Nachbarin. Das ist ihm anzumerken. Für den 73-Jährigen, in Oberröblingen geboren und ein Leben lang mit seinem Heimatort fest verwurzelt, ist das Helfen dabei ein Leben lang eine Selbstverständlichkeit. „Nein, nur zu Hause zu sitzen, das geht nicht. Ich bin gern unterwegs“, sagt er. Beim Aufzählen, in welchen Gremien er ehrenamtlich mitmischte und noch mitmischt, kommt viel zusammen. Die Handwerkskammer, sein ehemaliger Kehrbezirk in Halle, die Kreishandwerkerschaft, der Fußball, die Feuerwehr und der Schützenverein, in all das investiert er und für all das interessiert er sich.
„Ich beteilige mich eben gern am öffentlichen Leben. Zu lange einfach zu Hause zu sitzen, nein das geht nicht. Ich bin gern unterwegs“, sagt er. Nicht weit „unterwegs“, ist Gerhard Metz aber eben auch vor allem, wenn er sich um die Nachbarn in der Allstedter Straße in Oberröblingen kümmert. „Da schaue ich nicht auf die Zeit. Ich finde es wichtig, den Menschen zu helfen. Leider ist es ja jetzt so, dass das Miteinander überall unpersönlicher geworden ist. Dabei finde ich, dass man das Mitmenschliche nicht ersetzen kann. Die Familie, die Nachbarschaft, das ist für mich sehr wichtig. Und darum freue ich mich, dass der Zusammenhalt hier noch so groß ist.“
„Hilfsbereitschaft ist nicht überall selbstverständlich“
Auch Elsa Barwich freut sich darüber, dass es in ihrer Straße noch ein solches Zusammengehörigkeitsgefühl gibt. „Hilfsbereitschaft ist nicht überall selbstverständlich. Wir haben Glück, bei uns hilft einer dem anderen“, sagt sie. Und zeigt noch einmal auf ihren Zettel: „Wir sollten das Gespür für unsere Mitmenschen nicht verlieren. Waren wir doch alle ehemals als Ossis ein bisschen stolz auf unser Gemeinschaftsgefühl, die Zusammengehörigkeit und Hilfsbereitschaft. Hoffen wir, dass wir uns das in den schwierigen Zeiten weiter bewahren.“ (mz)