Das "Gute Buch" Das "Gute Buch": Gut gerüstet für den Schulbeginn in Sangerhausen

Sangerhausen - Kistenweise stapeln sich Arbeitshefte, Chemiebücher und Atlanten im „Guten Buch“ in Sangerhausen. Am 11. August sind für die Kinder aus Sachsen-Anhalt die großen Ferien vorbei und bis dahin hat die Inhaberin der Buchhandlung Cornelia Herbst noch gut zu tun.
Täglich werden etwa eine halbe Tonne Bücher geliefert
„Seit über vier Wochen bekommen wir jeden Tag etwa eine halbe Tonne Bücher geliefert“, erzählt die Buchhändlerin. „Obwohl ich ein großes Außenlager habe, ist die Toilette mittlerweile der einzige Platz in meinem Geschäft, wo keine Bücherkisten stehen.“ Schon zum vierten Mal bewältigen Cornelia Herbst und ihre Mitarbeiter den jährlichen Schulbuchverkauf als einziger Buchladen in Sangerhausen.
„Jedes Jahr lernen wir etwas dazu und mittlerweile klappt es wirklich gut“, so Herbst. Dennoch bleibt es eine Herausforderung. „Jede Schule hat einen anderen Bücherzettel und ein anderes System“, erklärt die Buchhändlerin. Manche Eltern müssen die Lehrwerke selbst im Laden abholen, andere Schulen lassen sich das komplette Sortiment direkt anliefern.
Eine enge Zusammenarbeit mit den Schulen sorgt für den reibungslosen Ablauf. „Wenn wir mit den Eltern und Lehrern an einem Strang ziehen, gibt es nur selten Probleme“, so Herbst.
Bücherkauf auf den letzten Drücker nicht ungewöhnlich
Es gebe aber auch immer wieder Eltern, denen erst zwei Tage vor Schulbeginn auffällt, dass die Bücher noch fehlen. Cornelia Herbst zeigt Verständnis: „Wer im Sommer Vollzeit arbeitet und dann vielleicht noch drei Wochen in die Ferien fährt, kann schon mal vergessen, dass die Bücher noch besorgt werden müssen.“
Aber keine Bange, die Mitarbeiter im „Guten Buch“ versuchen, auch dem letzten Kunden zu helfen. „Wer erst auf den letzten Drücker kommt, muss damit rechnen, dass es auch mal länger dauern kann, bis die Bücher geliefert werden. Wir versuchen immer, einige Exemplare im Lager vorrätig zu haben, aber kurz vor Ende der Ferien ist meistens alles weg“, so Herbst.
Denn auch die Schulbuchverlage drucken nur in begrenzten Mengen. „Es ist aber kein Problem, uns den Bücherzettel einfach zu faxen oder per Mail zu schicken. Wir rufen auch an, sobald alles vollständig ist“, so Herbst. Wer dagegen im Internet bestellt, kann auch mal Pech haben. Online-Versandhäuser hätten, je näher der Schulanfang rückt, häufig Lieferprobleme.
Vorteile einer Buchhandlung vor Ort
„Immer wieder kommen Kunden zu uns, die ihre Bücher im Internet bestellt haben, welche aufgrund der hohen Nachfrage aber nicht rechtzeitig geliefert werden können“, sagt die Buchhändlerin. Im Gegensatz zum Versandhaus wisse ihr Team zudem, wenn der Kunde die Formelsammlung schon im vergangenen Jahr gekauft hat und kein zweites Exemplar benötigt. „Außerdem können neuwertige Bücher selbstverständlich auch zurückgebracht werden, falls sie versehentlich doppelt gekauft wurden.“
Cornelia Herbst hat die für sie stressigste Zeit des Jahres nun beinahe überstanden. „Mir macht es eigentlich sehr viel Spaß, obwohl es auch sehr anstrengend ist. Aber für mich gibt es kein besseres Gefühl als in meinem leeren Außenlager zu stehen und zu wissen, dass wir auch in diesem Jahr wieder unser Bestes gegeben haben“, sagt sie. (mz)
