Landtagswahl in Sachsen-Anhalt CDU siegt auf ganzer Linie im Wahlkreis 31: Matthias Redlich sichert sich Direktmandat
Matthias Redlich holt den Christdemokraten das Direktmandat zurück, bei den Zweitstimmen legt die Partei stark zu. Anderswo ist die Stimmung schlechter.
Sangerhausen - In dieser Deutlichkeit hatten das wohl nur die kühnsten Optimisten bei der CDU erwartet. Mit rund acht Prozent Vorsprung siegte CDU-Kandidat Matthias Redlich und holte sich das Direktmandat im Wahlkreis 31 (Sangerhausen). Die CDU holte im Landkreis sogar noch mehr Zweitstimmen und distanzierte die AfD dabei um mehr als 14 Prozent - satte elf Prozent mehr als vor fünf Jahren. „Tatsächlich hätte es nicht besser laufen können“, freute sich Redlich auch am Tag danach noch. Da befand er sich schon auf dem Weg nach Magdeburg zum ersten Kennenlernen mit seinen künftigen Fraktionskollegen. Am Dienstag steht derweil schon eine erste konstituierende Fraktionssitzung auf der Agenda. „Entscheidend waren mehrere Faktoren“, sagt Redlich. „Unter anderem die klare Positionierung der CDU gegenüber Linken und der AfD.“
Enttäuschung bei Andreas Gehlmann (AfD)
Letztere kam sowohl bei den Erst- als auch bei den Zweitstimmen im Wahlkreis auf den zweiten Platz, büßte bei den Zweitstimmen gegenüber 2016 um rund drei Prozentpunkte ein. Andreas Gehlmann, der damals CDU-Kandidat André Schröder überraschend das Direktmandat abgenommen hatte, musste sich dieses Mal geschlagen geben. „So ist Demokratie“, sagte er. Er sei sicherlich etwas enttäuscht, da die Prognosen ihn zuversichtlich gestimmt hätten. „Aber gut, das Leben besteht aus Veränderungen“, so der 47-Jährige. Er werde nun aller Voraussicht nach wieder in seinen Beruf zurückkehren. Die Möglichkeit, über einen Platz auf der Landesliste in den Landtag einzuziehen, hat Gehlmann nicht, da er dort nicht drauf stand. Politisch aktiv werde er als Stadtrats- und Kreistagsmitglied aber bleiben. „Alles in allem haben wir uns stabilisiert und gezeigt, dass wir keine Eintagsfliege sind“, so Gehlmann zum Gesamtergebnis der AfD.
Neben Gehlmann hat auch Carola Kunde von den Linken den Einzug in den Landtag verpasst. „Zwölf haben über die Liste den Sprung geschafft, ich stehe auf Platz 13 der Liste“, sagt Kunde, die damit erste Nachrückerin ist. Generell sei es ein schlechtes Ergebnis für die Linke gewesen. Allerdings habe man mit dem Kreisergebnis über jenem auf Landesebene gelegen.
Carola Kunde: „Wir haben das Beste versucht“
„Viel mehr war dann im Kreis wahrscheinlich nicht rauszuholen“, sagte Kunde. Sie dankte ihren Wählern und Unterstützern. Es habe eben eine deutliche politische Stimmung gegeben, die nicht die beste Voraussetzung für die Linke gewesen sei. „Wir haben das Beste versucht.“ Wichtig sei nun, wie man sich politisch und strategisch aufstelle. „Es geht darum, unsere Inhalte gut darzustellen.“
Ganz anders war die Stimmung am Wahlabend und danach bei Karsten Pille. Seine FDP hatte als einzige neben der CDU im Vergleich zu 2016 dazugewonnen. „Ich bin zufrieden mit meinem Ergebnis“, sagt der Unternehmer aus Sangerhausen. „Wir haben einen guten Wahlkampf gezeigt und hatten auch gute Themen.“ Die Konzentration auf den Mittelstand, Wirtschaft, Digitalisierung und die Verhältnismäßigkeit der Corona-Maßnahmen sei beim Wähler offenbar gut angekommen. „Jetzt ist es wichtig, dass wir die Politik fortsetzen und den Kontakt zum Wähler halten“, so Pille. (mz)