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Burg und Schloss Allstedt Burg und Schloss Allstedt: Vorburg soll im Internet zum Verkauf angeboten werden

Von Grit Pommer 28.03.2017, 15:30
Vorburg des Allstedter Schlosses soll in der Denkmalbörse angeboten werden.
Vorburg des Allstedter Schlosses soll in der Denkmalbörse angeboten werden. Archiv/Schumann

Allstedt - Die Vorburg von Burg und Schloss Allstedt soll jetzt in der Denkmalbörse des Landes Sachsen-Anhalt angeboten werden. „Wir haben beantragt, dass sie dort mit aufgenommen wird“, informierte Bürgermeister Jürgen Richter (CDU) in der jüngsten Stadtratssitzung. Zuvor hatten drei auf Burgen und Schlösser spezialisierte Immobilienportale nicht auf die Anfrage aus Allstedt reagiert.

Pachtvertrag mit Berliner Rittern ist zum Jahreswechsel ausgelaufen

Mit den Berliner Rittern, die in den vergangenen Jahren Räume in der Vorburg genutzt und auch erste Sanierungsarbeiten vorgenommen haben, sei nicht noch mal gesprochen worden, sagte Richter auf eine entsprechende Anfrage von Hagen Böttger (FFW/SPD). Er halte sich an den Stadtratsbeschluss, und dieser sehe den Verkauf vor, so Richter. Der vorsorglich gekündigte Pachtvertrag mit den Berliner Rittern ist zum Jahreswechsel ausgelaufen. Bernd Matschulat (CDU) hatte unterdessen Zweifel, ob das Landesportal das Richtige ist. „Ich habe da gerade mal reingeschaut - da sind ja nur zwei, drei Objekte drin“, meinte er in der Sitzung.

Diese Anzahl trifft aber nur für die Sparte „Schlösser, Burgen und Klöster“ zu. Insgesamt sind in der landeseigenen Denkmalbörse zurzeit mehr als 70 Objekte aus allen Landesteilen aufgeführt. Angeboten werden zum Beispiel der Kulturpalast in Bitterfeld, das Badehaus Alexisbad und die Dombaumeister-Villa in Naumburg. Zu den teuersten Objekten zählt Schloss Dornburg, für das 570.000 Euro aufgerufen werden.

Sechs Objekte aus dem Landkreis befinden sich in der Denkmalbörse

Aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz finden sich gegenwärtig sechs Objekte in der Börse. Für die Neue Asseburg in Mansfeld, ein Wohnhaus in Quenstedt, eine ehemalige Bäckerei in Roßla, Schloss Sandersleben und eine frühere Turnhalle in Eisleben heißt es beim Kaufpreis jeweils „auf Anfrage“. Nur das Schieferhaus in Wippra, ein ehemaliges Hotel, hat mit 30.000 Euro ein konkretes Preisschild. Für Burg und Schloss Allstedt hatte die Stadt ein Wertgutachten anfertigen lassen, das auf 75.000 Euro kam. In der beim Landesverwaltungsamt angesiedelten Denkmalbörse kann die Stadt ihr Angebot kostenlos einstellen. Es handele sich lediglich um eine Plattform für Angebot, Nachfrage und Kontaktaufnahme, heißt es vom Landesverwaltungsamt. Auf Vertrags- und Kaufverhandlungen nehme man keinen Einfluss.

Allstedt will einen finanzkräftigen Käufer für die Vorburg finden in der Hoffnung, dass das Gemäuer dann fachgerecht saniert wird. Der Verein Berliner Ritter hatte die Vorburg seit 2009 auf der Grundlage eines Pachtvertrags mit der Stadt genutzt und in Eigenleistung vor allem an den beiden Kavaliershäusern viel getan. Die Stadt zweifelt jedoch an, dass der Verein die fachgerechte Sanierung der gesamten Anlage stemmen kann. (mz)