1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Sangerhausen
  6. >
  7. Bildung: Bildung: Erstmals Preise vergeben

Bildung Bildung: Erstmals Preise vergeben

Von STEFFI ROHLAND 02.07.2013, 20:08
Ulrike Wiech (links) konnte am Sonntag nicht nur ihr Zeugnis für die Mittelstufe (Gesang) entgegennehmen. Sie war auch eine der Preisträgerinnen des Carl-Christian-Agthe-Preises.
Ulrike Wiech (links) konnte am Sonntag nicht nur ihr Zeugnis für die Mittelstufe (Gesang) entgegennehmen. Sie war auch eine der Preisträgerinnen des Carl-Christian-Agthe-Preises. Steffi Rohland Lizenz

SANGERHAUSEN/MZ - Das Musikschuljahr neigt sich dem Ende. Und wie es sich für ein besonderes Jahr gehört, muss ein krönender Abschluss her. Fanden die Schuljahresabschlusskonzerte sonst in der Aula des Sangerhäuser Geschwister-Scholl-Gymnasiums statt, konnten die Akteure die Besucher diesmal im eigenen Haus, im Ludowinger-Saal, begrüßen. „Dass kein Plätzchen im Saal mehr frei ist, ist das schönste Kompliment, das sie unseren Schülern und ihren Kindern machen können“, freute sich Musikschulleiterin Peggy Bitterolf. „Es war ein herausragendes, markantes Musikschuljahr.“

Da war zunächst die Rückkehr in das sanierte „Alte Schloß“ und die Einweihung des Ludowinger-Saales. Als wollten die Musikschüler das Engagement des Landkreises für das neue Ambiente besonders danken, kamen sie von den verschiedensten Wettbewerben mit besten Ergebnissen zurück. Von diesen Leistungen profitierten am Sonntag auch die Konzertbesucher, die ein abwechslungsreiches, hochkarätiges Programm erlebten.

Höhepunkt war die erstmalige Verleihung des Carl-Christian-Agthe-Musikschulpreises. Dieser Preis wurde in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Sankt-Gangolf-Kirche Hettstedt ins Leben gerufen. Dessen Vorsitzende Waltraud Hornickel wünschte sich nach der Namensverleihung an die Musikschule, auch die Werke des Komponisten zu hören. „Es war gar nicht so einfach, an die Noten heranzukommen“, berichtete Peggy Bitterolf. „Viele seiner Werke sind durch Brände vernichtet worden.“ Letztendlich wurden zehn Werke gefunden. Bevor die bis dahin geheim gehaltene Platzierung offenbart wurde, brachten die beiden Erstplatzierten, Ulrike Wiech und der Elternchor „Viva la Musica“, ein Klavierstück sowie unter der Leitung von Rainer Voitel ein „Trinklied im Mai“ von Carl C. Agthe (1762-1797) zu Gehör. Die Zweitplatzierten waren Richard Jira (Klarinette) und Ludgar Halpick (Klarinette). Über den dritten Preis freute sich Adina Lange (Gesang und Klavier).

Dass es um regionale Komponisten auch zukünftig nicht schlecht bestellt ist, hörte man im Anschluss. Als nämlich die Bewerbung von Laura Voigt (Bariton) und Oskar Schauder (Klavier) beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert abgelehnt wurde, weil eine zeitgenössische Komposition fehlte, komponierte der Musikschullehrer Dimitre Andronov das Stück „Geschichte reflektiert“ zwei Wochen vor dem Auftritt. Bei den zahlreichen Abschlussprüfungen wurde Sophie Weißenborn hervorgehoben. Sie hatte die Mittelstufenprüfungen für Klarinette „Mit ausgezeichnetem Erfolg“ und Akkordeon „Mit sehr gutem Erfolg“ abgeschlossen.

Für einige Musikschüler hieß es in der Veranstaltung auch Abschied nehmen: Mit belegter Stimme bedankte sich Maik Menzel bei den Blasorchestermitgliedern Richard Jira und Paul Hildmann (beide Saxophon), Josefa Jentsch (Posaune), Christine Herold (Querflöte), Dominik Dubb (Klarinette) und Konzertmeisterin Sophie Jungnickel (Querflöte) für das jahrelange Engagement. „Sie werden alle ihren Weg gehen und die Musikschule und das Blasorchester sicher nicht vergessen“, sagte Menzel.