Startschuss in den Frühling Bei der Wandertour durchs Märzenbechertal bei Landgrafroda gibt es viel zu entdecken
Exkursionsleiter Gerhard Gramm-Wallner freute sich bei Tour im Märzenbechertal auf das Wiedersehen mit den Vereinsfreunden aus Sangerhausen. Seit vielen Jahren führt er Wanderfreunde zu den Märzenbechern in das Märzenbechertal bei Landgrafroda.

Sangerhausen/MZ. - „Die Wanderung im Märzenbechertal ist für mich immer der Startschuss in den Frühling“, sagt Gerhard Gramm-Wallner. Der Exkursionsleiter freute sich schon auf das Wiedersehen mit den Vereinsfreunden aus der Ökologiestation Sangerhausen, denn so oft sieht man sich ja nicht mehr, seitdem er seinen Lebensmittelpunkt in Erfurt gefunden hat. Trotzdem blieb er der Ökologiestation Sangerhausen treu und gestaltet den Auftakt des Jahresprogramms.
Jedes Jahr viel zu entdecken
Seit vielen Jahren führt er Wanderfreunde zu den Märzenbechern in das Märzenbechertal bei Landgrafroda. „Ich habe diese Aufgabe damals von Vorsitzenden Jürgen Peitzsch übernommen.“ Auch wenn man diese Wanderung jedes Jahr durchführt, gebe es immer was Neues zu entdecken, meint er.
Die Wanderfreunde haben dabei schon alle jahreszeitlichen Witterungsmöglichkeiten erlebt. „Es gab Wanderungen, da standen die Märzenbecher vollkommen im Schnee“, erinnert er sich. Da war nicht viel mit Botanik zu machen.
„Ein Exkursionsteilnehmer hat uns kurzerhand die Grenzsteine der verschiedenen Grenzen hier gezeigt“, erinnert er sich. „Das war auch interessant.“ Nicht zuletzt sind für den Botaniker auch die derzeitigen Wandlungen der Wälder interessant. Einen solchen Waldumbau, wie jetzt, durch Sturmschäden und Trockenheit, hat auch er noch nie erlebt.
„Ich streife viel im Wald umher“
Der gelernte Lehrer für Biologie und Chemie hat nach der Wende hauptsächlich im Naturschutz gearbeitet. Im Landkreis hat er bis 2003 die Arbeit des Landschafts- und Streuobstpflegevereins „Kyffhäusernordrand“ mit gestaltet, den er auch mit aus der Taufe gehoben hat.
Anschließend arbeitete er als Projektleiter beim Landschaftspflegeverband Harz. Hier koordinierte er die Beweidung von sechs Naturschutzgebieten mit Schafherden. Als er dann arbeitslos wurde, zog er nach Erfurt und arbeitete als Landeskoordinator bei Landschaftspflegeverbänden in Thüringen. Hier war er unter anderem federführend beim Aufbau des Kompetenzzentrums „Natura 2000“.
Seit 2009 ist er Mitglied im Arbeitskreis heimische Orchideen. Der 67-Jährige ist zwar seit zwei Jahren im Ruhestand. Aber bei einem Minijob-Angebot des Landschaftspflegeverbandes Mittelthüringen konnte er nicht Nein sagen. Hier kümmert er sich um das Vorkommen des Frauenschuhs, einer seltenen Orchideenart.
„Ich streife viel im Wald umher, um neue Vorkommen zu finden“, sagt er. Nicht zuletzt gibt er sein Wissen und seine Erfahrungen zum Beispiel bei Exkursionen gern weiter.