Baumängel in der "SaWanne" Baumängel in der "SaWanne": Frisch sanierte Sangerhäuser Schwimmhalle hat zwei Lecks

Sangerhausen - Schlechte Nachricht für die Nutzer der Sangerhäuser „SaWanne“: Die erst vor wenigen Wochen mit Millionenaufwand sanierte Schwimmhalle sowie die zugehörige Sauna müssen in der kommenden Woche vorübergehend geschlossen werden. Grund sind offenbar gleich zwei Lecks im Bereich des Schwimmerbeckens aus Edelstahl. Von dort tropfe Wasser in den Keller, sagte Olaf Wüstemann, der Geschäftsführer der Kommunalen Bädergesellschaft.
Der Schaden sei vor etwa vier Wochen bemerkt worden. Bei der Abnahme der Halle im Sommer sei dagegen noch alles in Ordnung gewesen.
Kommunale Bädergesellschaft will Schaden so schnell wie möglich beheben
Wüstemann vermutet, dass beim Einbau der neuen Treppe in das Becken nicht ordentlich gearbeitet wurde. Er fügt aber hinzu, dass die dortigen Schweißbahnen an ungünstigen Stellen liegen. „Man kann da keine glatte Naht ziehen.“
Den Schaden wolle die Bädergesellschaft nun so schnell wie möglich beheben lassen. „Denn steter Tropfen höhlt den Stein.“ Bei so etwas sei Vorsicht geboten. Für die Reparatur müssen das Wasser aus dem Schwimmerbecken abgelassen und auch Fliesen aufgestemmt werden. Die Halle könne deshalb eine Woche lang, vom kommenden Montag bis einschließlich Sonntag, nicht genutzt werden und müsse geschlossen bleiben.
Die Bädergesellschaft habe sich aber bewusst dafür entschieden, die Reparatur in den Herbstferien durchzuführen. Wüstemann sagte: „Ich weiß, dass es ungünstig ist, dass die Halle in der zweiten Ferienwoche nicht zur Verfügung steht.“ In den Ferien finde aber kein Schulschwimmen statt. „Wir wollten die Schwimmausbildung der Kinder nicht weiter in Mitleidenschaft ziehen.“ Durch die lange Sanierungszeit der Halle habe man den Schwimmunterricht für die Grundschüler ohnehin bereits verschieben müssen.
Baufirmen sollen die Reparatur bezahlen
Bezahlt werden soll die Reparatur von den Baufirmen. „Es handelt sich um eine reine Gewährleistung“, sagte der Chef der Bädergesellschaft. Man werde auch künftig ein Auge auf Baumängel haben. „Wir zahlen gutes Geld und wollen dafür auch eine perfekte Leistung haben.“
Die von Grund auf umgebaute Sangerhäuser Schwimmhalle war Anfang Juli nach eineinhalb Jahren Bauzeit wieder eingeweiht worden. Die Arbeiten hatten knapp acht Millionen Euro gekostet. Über 50 Firmen waren an der Sanierung des Hauses beteiligt, das ursprünglich aus dem Jahr 1976 stammt. Während der Arbeiten wurden 500 Kubikmeter Beton verbaut, 3,6 Kilometer Rohrleitungen, 14,5 Kilometer Kabel sowie insgesamt 2.000 Quadratmeter Fliesen verlegt.
Schon nach der ersten Sanierung der Schwimmhalle gab es Baumängel
Bereits nach der ersten Sanierung der Schimmhalle in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatte es Probleme gegeben, weil Wasser in den Keller lief. Damals war aber vor allem der Bereich der Duschen betroffen. Die Probleme konnten nie richtig behoben werden. Zu der Zeit war aber die Stadt selbst und nicht die Bädergesellschaft für die Halle zuständig.
Wüstemann geht davon aus, dass die anstehende Gewährleistungsreparatur diesmal gelingt. „Die Schließzeit ist nicht schön“, sagte er. Er glaube aber, dass man das Schwimmerbecken in der einen Woche dicht bekommen werde. (mz)