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Bahnstrecke Kassel-Halle Bahnstrecke Kassel-Halle: Angebliche Bombe bei Eisleben sorgt für Aufregung

Von FRANK SCHEDWILL 27.05.2015, 11:20
Bahngleise
Bahngleise DPA/SYMBOL Lizenz

SANGERHAUSEN - Ein vermeintlicher Bombenfund hat am Dienstagnachmittag für Aufregung in Sangerhausen gesorgt. Der angebliche Sprengkörper war gegen 14 Uhr bei Gleisbauarbeiten im Raum Eisleben gefunden worden. Die Bahn sperrte daraufhin die Regionalstrecke zwischen Kassel und Halle, sagte Romy Gürtler, die Sprecherin der Bundespolizeiinspektion in Magdeburg auf Anfrage.

Züge wurden vorsichtshalber in Sangerhausen und Eisleben gestoppt. Reisende mussten deshalb zum Teil stundenlange Wartezeiten in Kauf nehmen. Nach Angaben der Pressestelle der Bahn in Leipzig waren insgesamt 20 Regionalzüge betroffen.

Aus Leipzig geholte Spezialisten für Kampfmittelbeseitigung konnten dann aber Entwarnung gegeben. Bei einer Untersuchung des vermeintlichen Sprengkörpers stellte sich heraus, dass es sich bei dem gefundenen Metallteil um keine Bombe handelt. „Entdeckt worden war vielmehr der Bohrkopf einer sogenannten Erdrakete“, sagte Gürtler.

Solche Erdraketen werden eingesetzt, um unterirdisch Leitungen zu verlegen. Der Bohrkopf erinnert von seiner Form her an einen Sprengkörper. Gegen 17.45 Uhr konnte die Strecke dann wieder für den Zugverkehr freigegeben werden.

„Völlig alleingelassen worden“

Reisende beschwerten sich gegenüber der MZ über die schlechte Information der Bahn in Sangerhausen. „Wir sind völlig alleingelassen worden“, sagte zum Beispiel Matthias Schmidt, der im Regionalexpress 4659 von Kassel nach Halle saß und weiter nach Dessau wollte. Bis auf die Durchsage, dass die Strecke aufgrund des Bombenfundes gesperrt ist, habe es von der Bahn keinerlei weitere Mitteilungen in Sangerhausen gegeben. Die etwa 50 Reisenden seien sich selbst überlassen worden.

„Sieht so Service aus“, fragte Schmidt. Er habe sich dann selbst dann einen Regionalexpress Richtung Magdeburg gesucht, sei unterwegs umgestiegen und dann mit etwa 45 Minuten Verspätung an seinem Ziel angekommen. Die Bahn verwies dagegen darauf, dass sie versucht habe, schnell einen Ersatzverkehr zu organisieren. Ein Bus und zwei Kleinbusse seien im Einsatz gewesen. „Bei solchen plötzlichen Ereignissen ist es aber immer schwierig so etwas sofort auf die Beine zustellen“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens. (mz)