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„Streit mittlerweile etwas befriedet“ Bad kurz vor Fertigstellung: Ab 16. August kann in Ortsteil von Sangerhausen wieder geschwommen werden

Im Sangerhäuser Ortsteil Wolfsberg kann bald wieder geschwommen werden. Das wegen des kleinen Beckens lange umstrittene neue Freibad steht kurz vor der Eröffnung. Was der Eintritt künftig kostet.

Von Frank Schedwill 07.08.2024, 18:00
Das Wasser ist schon im Becken: Blick auf das Gelände des neuen Freibads in  Wolfsberg. Das Bild wurde vor einigen Tagen aufgenommen.  Mittlerweile dürften die Arbeiten deutlich weiter gediehen sein.
Das Wasser ist schon im Becken: Blick auf das Gelände des neuen Freibads in Wolfsberg. Das Bild wurde vor einigen Tagen aufgenommen. Mittlerweile dürften die Arbeiten deutlich weiter gediehen sein. (Foto: Klaus Winterfeld)

Wolfsberg - Nach etwa einem Jahr Bauarbeiten soll es am Freitag kommender Woche, 16. August, 10 Uhr, soweit sein: Wenn das Gesundheitsamt grünes Licht in Sachen Wasserqualität gibt, will die Sangerhäuser Stadtverwaltung das sanierte Bad im Ortsteil Wolfsberg eröffnen.

Einige Arbeiten stehen noch aus

Derzeit wird im Bad noch gearbeitet: „Der Anschluss des Toilettencontainers an die Kanalisation und der Probelauf der technischen Anlagen müssen noch erfolgen. Außerdem stehen Arbeiten an der Umrandung des Beckens und der Zaunanlage noch aus“, sagte Stadtsprecherin Kristin Hochhäuser auf Anfrage.

Bädergesellschaft betreibt das Bad

Betrieben wird das Bad künftig von der Kommunalen Bädergesellschaft (KBS), die auch für das Stadtbad und die Schwimmhalle „SaWanne“ in der Sangerhäuser Kernstadt zuständig ist.

Zu den Kosten für das Umbauprojekt trifft die Stadt weiter keine Aussagen. „Es ist derzeit keine Angabe möglich, diese kann erst mit der Schlussrechnung erfolgen“, sagte Hochhäuser.

Stadt musste viel Geld nachschießen

Der Stadtrat hatte im September vergangenen Jahres 390.000 Euro zusätzliches Geld für das Projekt locker machen müssen, damit man in Wolfsberg überhaupt weiterbauen konnte. Nach Angaben von damals dürfte der erste Bauabschnitt, bei dem Becken und Technik des Bades erneuert wurden, nun nicht wie einst geplant 600.000 Euro, sondern knapp eine Million Euro kosten. Dazu kommen weitere Mehrkosten für das Kinderplanschbecken, eine Rutsche und die Außenanlage in Höhe von rund 162.000 Euro. Die Stadtverwaltung hatte den Mehraufwand mit den explodierenden Baupreisen begründet. Allein das neue Becken soll dabei mit 340.000 Euro zu Buche geschlagen haben. Für das vergleichbare in Wippra habe die Stadt im Jahr 2016 nur 90.000 Euro bezahlen müssen.

Den Neubau des Bades, das viele Wolfsberger als Herzstück ihres Ortes ansehen, hatten diese in einem Rechtsstreit gegen die Stadt vor dem Verwaltungsgericht Halle erstritten. In dem Verfahren ging es um Zusagen, die die Stadt vor der Eingemeindung von Wolfsberg im Jahr 2005 gemacht hatte. Die Stadt verpflichtete sich dann in einem Vergleich, das Bad bis zum 31. Dezember 2026 zu bauen.

Statt 750 nur noch 250 Quadratmeter Wasserfläche

Vor dem Baustart war dann lange über die Größe des neuen Badebeckens gestritten worden, das aus Kostengründen deutlich kleiner als bisher ausfällt. Standen früher 750 Quadratmeter Wasserfläche zur Verfügung, gibt es künftig nur noch 250 Quadratmeter.

„Der Streit ist aber mittlerweile etwas befriedet“, sagte Ortsbürgermeister Udo Lucas (CDU) der MZ. „Da von der Filteranlage bis zum Babybecken alles neu ist, hat sich der Unmut ein bisschen gelegt.“

Während zur Baderöffnung nur ein Banddurchschnitt geplant ist, lädt der Feuerwehr- und Dorfgemeinschaftsverein am Samstag, 17. August, von 15 bis 18 Uhr zu einer Auftaktveranstaltung im Rahmen des Ideenwettbewerbs „Revierpionier“ ins Freibad ein. Dabei hatte sich eine kleine Projektgruppe von Familien, die im Verein Mitglied sind, beworben und waren mit einem Preisgeld von 21.000 Euro prämiert worden.

Naturspiel- und Begegnungsplatz entsteht

Das Geld soll nun für den Bau eines Naturspiel- und Begegnungsplatzes für Jung & Alt verwendet werden. Der wird am Badgelände neben einem neuen Spielplatz entstehen, der dort ebenfalls geplant ist. Vorgesehen sind auf dem Begegnungsplatz Spielgeräte, Tunnel und Hütten aus Weiden, ein Barfußpfad, Sitzgelegenheiten, Spielstationen aus Holz, Naschsträucher und Wissenstafeln. „Weitere Ideen sind gefragt“, sagte Lucas. „Jeder kann sich einbringen.“ Man brauche zudem viele helfende Hände, um den Platz zu gestalten und künftig zu pflegen. Zur Auftaktveranstaltung des Projekts gibt es ein buntes Programm. Unter anderem sind ein Mitmachzirkus und eine Hüpfburg vor Ort.

Das kostet der Eintritt ins Bad

Der Eintritt im neuen Wolfsberger Freibad wird laut Stadtverwaltung vier Euro für Erwachsene kosten. Kinder und Jugendliche von sechs bis 17 Jahren bezahlen drei Euro für die Tageskarte sowie Kinder bis einschließlich fünf Jahre 1,50 Euro. Das Bad soll montags bis freitags in der Zeit von 14 Uhr bis 19 Uhr sowie am Wochenende von 10 Uhr bis 19 Uhr öffnen.

Gebadet werden könne in Wolfsberg bis zum voraussichtlichen Saisonende am 8. September, hieß es aus dem Rathaus.