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Automobilzulieferer zieht in Mifa-Werk Automobilzulieferer zieht in Mifa-Werk: Reges Interesse an Jobs bei Ifa in Sangerhausen

Von Karl-Heinz Klarner 28.12.2017, 05:00
Die neu gebaute Halle an der Südharzautobahn trägt noch das Mifa-Logo. Dort will Ifa Rotorion künftig produzieren.
Die neu gebaute Halle an der Südharzautobahn trägt noch das Mifa-Logo. Dort will Ifa Rotorion künftig produzieren. Archiv/DPA

Sangerhausen - Die in Sangerhausen in Aussicht gestellten 80 neuen Arbeitsplätze des Automobilzulieferers Ifa Rotorion sind auf ein reges Interesses gestoßen. „Bei uns sind bereits 20 Bewerbungen und Nachfragen auf die Stellen eingegangen“, erklärte Ifa-Unternehmenssprecherin Berit Lenze gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung. Dabei gibt es bislang offiziell noch keine Stellenausschreibungen. Die sollen Anfang Januar auf dem Bewerberportal auf der Internseite des Unternehmens mit Hauptsitz in Haldensleben zu finden sein.

Automobilzulieferer Ifa Rotorion plant mechanische Fertigung in Sangerhausen

Wie berichtet, plant der Zulieferer von Gelenk- und Antriebswellen für die Automobilindustrie eine mechanische Fertigung in Sangerhausen, die eine komplett neue Produktionslinie in Haldensleben ergänzen soll. Hintergrund sei eine stetig wachsende Nachfrage nach den Produkten. Für den neuen Standort in der Kreisstadt mietet Ifa einen Teil der im Besitz der Ifa-Eigentümerfamilie von Nathusius befindlichen Industriehalle in der Nachbarschaft der Südharzautobahn A 38.

Die Vorbereitungen für die Fertigung sollen bereits im Januar 2018 anlaufen und bis Juli abgeschlossen sein. Für die  Arbeitsplätze werden Bewerber gesucht, die über Kenntnisse in den Bereichen spanende Bearbeitung, CNC-Kenntnisse und CNC-Programmierung verfügen.

Angesichts des Fachkräftemangels ermunterte Lenze auch branchenfremde Interessenten, sich bei Ifa zu bewerben. Diese würden bei einer Eignung sukzessive in der Ifa-Lernfabrik an die Arbeiten herangeführt. „Es lohnt sich immer“, sagte Lenze und verwies auf die „erfolgreiche Arbeit“ des betriebsinternen Schulungssystems in Haldensleben. Von dort würden Trainer nach Sangerhausen entsandt, um das Personal auf die Aufgaben vorzubereiten, kündigte Lenze eine Eigeninitiative des Unternehmens an, um die bestehende Lücke bei Fachkräften zu schließen.

Berufe in der Metallindustrie gehören zu den sogenannten Engpassberufen - Ifa arbeitet mit Agentur für Arbeit zusammen

Die Firmen-Aktivitäten werden zudem von der Agentur für Arbeit Sangerhausen begleitet. Denn die Berufe in der Metallindustrie gehören zu den sogenannten Engpassberufen. „Das heißt, es ist schwierig, die Nachfrage der Betriebe mit entsprechenden Arbeitskräften zu decken“, weiß Uta Mayer, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit in Sangerhausen.

In diesem Berufsbereich seien zwar Arbeitslose gemeldet, dennoch müsse bei einer Arbeitsvermittlung einiges beachtet werden. So zum Beispiel, welche Anforderungen die Arbeitsstelle beinhalte oder die Fragen der Qualifikation sowie Berufserfahrung. 

Mayer verwies indes darauf, dass der Prozess der Arbeitsvermittlung sich sehr individuell gestalte. Dabei schloss sie Qualifizierungen von Arbeitnehmern nicht aus, auch Einarbeitungszuschüsse könnten gezahlt werden. „Da wir überregional vernetzt sind, prüfen wir natürlich auch in den umliegenden Regionen“, sagte Mayer.

Ifa-Gruppe hat weltweit mehr als 3.000 Mitarbeiter

Das die Besetzung der Stellen kein leichtes Unterfangen wird, weiß man auch bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Halle-Dessau. „Der Arbeitsmarkt ist zwar noch nicht völlig leer gefegt, aber die Besetzung offener Stellen in diesem Bereich ist deutlich schwieriger“, sagt Frank Lehmann, Geschäftsstellenleiter der IHK Halle-Dessau in Sangerhausen.

„Der Kampf um die besten Köpfe hat nicht erst jetzt begonnen“, so Lehmann. Die Folgen seien durchaus sichtbar. Nicht umsonst habe der Tiefkühlbackwarenhersteller Aryzta in Lutherstadt Eisleben erst vor kurzem zahlreiche Arbeitsverträge entfristet, um die Arbeitnehmer fester an sich zu binden.   

Die IFA Gruppe hat nach eignen Angaben 2017 einen Jahresumsatz von 650 Millionen Euro erzielt. Weltweit beschäftigt man über 3.000 Mitarbeiter. (mz)