Ärger in Sandersleben Ärger in Sandersleben: Staatsanwalt muss Müll-Anlage prüfen
Sandersleben/MZ/rh. - Seit 1964 wohnen Regine und Reinhard Proft in ihrem Haus unmittelbar am Landschaftsschutzgebiet oberhalb der Hettstedter Straße am Rande Sanderslebens. Nächster Nachbar ist die BRS Bauschutt und Recycling GmbH, die mit ihrer Anlage gehörig für Lärm und Schmutz sorgt - verursacht nicht nur vom mittels schwerer Technik vor sich gehenden Sortierbetrieb auf dem Gelände der GmbH, sondern auch vom An- und Abtransport. "Die großen Fahrzeuge brummen immer wieder an unserem Haus vorbei, obwohl sie diese Strecke gar nicht benutzen dürfen", so Regine Proft gegenüber den Landtags-Abgeordneten sowie Vertretern von Regierungspräsidium und Umweltministerium, die ebenfalls mit zum Vor-Ort-Termin gekommen waren. Schlimm sei der Staub, der von der Anlage bis zu ihrem Grundstück aufgewirbelt werde und hässlich vor allem, wenn Fetzen von Plastiktüten oder anderem Abfall über Bäume und Wiesen verstreut werden.
Das Recycling-Unternehmen hat zwar erst vor kurzem einen Sichtschutz am Rande seines Geländes errichten lassen, doch habe sich die Situation für die Anwohner nicht zur Zufriedenheit verbessert. Anlass für die Vorsitzende des Petitionsausschusses, Barbara Knöfler (PDS), zu erklären: "Wir werden die Angelegenheit dem Staatsanwalt übergeben." Und Werner Moosdorf vom Regierungspräsidium Halle meinte: "Vielleicht sollte nach einem neuen Standort für den Betreiber gesucht werden." BRS-Betriebsleiter Dieter Wilke dagegen verteidigte sich: "Wir haben eine Genehmigung für das Unternehmen und danach richten wir uns."
Trotzdem ist die BRS-GmbH jetzt gehalten, ein neues Betreiberkonzept zu erarbeiten. Voraussichtlich Mitte April aber wird sie sich mit Familie Proft vor dem Landgericht in Halle treffen, um weiter im gemeinsamen Rechtsstreit zu fechten. Den hatte die Familie vor dem Amtsgericht Hettstedt zwar schon gewonnen, doch war die BRS in Berufung gegangen.