Andrei Krioukov Andrei Krioukov: Was der Künstler in Stolberg plant

Stolberg - Es könnte sich als Glücksfall für Stolberg erweisen: Rita und Andrei Krioukov, die in Berlin eine Kunstschule betreiben, wollen sich in Stolberg engagieren.
Verschiedene Ideen haben sie jetzt in einer Sitzung des Ortschaftsrates vorgestellt und damit auch bei den anwesenden Bürgern sprichwörtlich offene Türen eingerannt.
„Wir sind zufällig in Stolberg gelandet“, sagt Rita Krioukov. „Wir haben ein Haus gekauft.“
Kunstschule in Stolberg denkbar
Doch seit 20 Jahren initiierten sie vor allem Projekte mit Künstlern. Andrei Krioukov, 1959 in Moskau geboren, hat an der Moskauer Kunstfachschule Malerei und Lehramt Kunst studiert, das folgende Studium an der Kunsthochschule Moskau 1987 als Diplomgrafiker abgeschlossen.
Seit 2003 ist er in Deutschland mit einer Schule für Bildende Kunst und Gestaltung aktiv. Erst in Kassel, dann in Göttingen, nun in Berlin - und vielleicht demnächst auch im Südharz.
Vorstellbar wären zum Beispiel die Ausbildung von Kunstmalern oder Illustratoren, Workshops, Kurse für interessierte Kinder und Jugendliche oder aber für Arbeitslose, die einen Bildungsgutschein nutzen könnten.
Künstlernetzwerk nutzen
Außerdem seien sie gut vernetzt, sagt Rita Krioukov. Sie könnten Künstler oder Studenten nach Stolberg bringen, auch aus dem Ausland.
Das sorge in der öffentlichen Wahrnehmung für Aufmerksamkeit und finde Beachtung - etwa, wenn Künstler so in einem Atelier arbeiten könnten, dass man ihnen dabei zusehen könne.
Natürlich könnten auch Workshops angeboten, kleinere oder größere Ausstellungen oder sogar ein Kunstfestival organisiert werden.
Wo die Künstler wohnen würden und auch die Finanzierung wären zu klären, vielleicht mit der Stadt oder Stiftungen wie beispielsweise der Sparkassenstiftung als Partnern.
Kunst im Café
Gute Erfahrungen hätten sie mit einem Projekt in der Nähe von Kassel gesammelt. „Es hieß ’Neue Kunst in alten Räumen’ und ging über zwei Wochen.
Die Gäste konnten überall reingehen und Kunst anschauen, auch darstellende Kunst, oder Musikaufführungen erleben.“ Als Orte eigneten sich das Museum oder das Rathaus, aber auch Cafés, Restaurants oder Höfe.
Ein bisschen erinnerten die Ideen an die Aktion „Kunst in der Kiste“, sagt Claudia Hacker aus Stolberg.
2010 wurden in Orten, die zur Deutschen Fachwerkstraße gehören, Kunstobjekte in Schaufenstern ausgestellt. „Kunst zum Beispiel in Cafés auszustellen“, findet Dirk Alt, „wäre eine sehr schöne Geschichte.“
(mz)