Ungeklärter Todesfall "Am Rosarium" Sangerhausen: Toter Mann in einem Wohnblock entdeckt

Sangerhausen - Tragisches Unglück in Sangerhausen? Die Feuerwehr hat in einem Wohnblock im Stadtteil „Am Rosarium“ am Sonntagnachmittag einen toten Mann entdeckt. Die Wehr wurde kurz vor 13 Uhr in die Straße Am Oberfeld gerufen, weil sich der 51-Jährige länger bei seinen Verwandten nicht gemeldet hatte und auch auf Anrufe nicht reagierte. Daraufhin öffneten Feuerwehrleute gewaltsam die Tür zu seiner Wohnung in der dritten Etage. In den Räumen schlug der Kohlenmonoxid-Melder der Feuerwehr an. Deshalb besteht der Verdacht, dass der Mann aufgrund einer Gasvergiftung ums Leben kam.
Die Wehrleute evakuierten vorsichtshalber alle 18 Mietparteien und alarmierten den Havariedienst der Wohnungsbaugenossenschaft (WGS), der der Block gehört. „Ich habe schnell meinen Hund geschnappt und bin runtergeflitzt“, sagte Silvia Lafeldt, die mit in dem Eingang wohnt. „Man kann ja nicht wissen.“
Keine Austrittsquelle für Gas gefunden
Eine Austrittsquelle für das Gas wurde aber nicht gefunden, so dass die Mieter ab 15.15 Uhr in ihre Wohnungen zurückkehren konnten. Die Vertragsfirma der WGS, die Stadtwerke und die Feuerwehr hatten zuvor in den Wohnungen Messungen durchgeführt und Entwarnung gegeben, sagte WGS-Sprecherin Kerstin Liebau. Von der Genossenschaft war neben Liebau auch Vorstand Eleonore Simons vor Ort. Die Wohnungen in dem sanierten Haus aus DDR-Zeiten werden mit Fernwärme beheizt, Gasthermen sorgen für warmes Wasser.
Kohlenmonoxid entsteht bei der Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Stoffen bei unzureichender Sauerstoffzufuhr. Das farb-, geruch- und geschmacklose Gas wird auch „leiser Mörder“ genannt, weil es lautlos ausströmt und von Menschen nicht wahrnehmbar ist.
Wird 51-Jähriger in Halle seziert?
Ob der 51-Jährige wirklich an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung starb, sollen nun weitere Ermittlungen ergeben. Möglich ist auch eine Sektion im Institut für Rechtsmedizin in Halle. Die Staatsanwaltschaft hat die Leiche beschlagnahmen lassen. Allerdings berichteten Mieter auch davon, dass der Mann gesundheitliche Probleme gehabt habe. (mz)