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Eingeklemmt A38: Unfall zwischen Rola und Berga: Polizei nimmt Lkw-Fahrer ins Visier

Von Frank Schedwill 25.09.2018, 12:14
Die Autobahn A38 war am späten Abend weiter komplett gesperrt.
Die Autobahn A38 war am späten Abend weiter komplett gesperrt. Silvio Dietzel

Sangerhausen - Nach dem schweren Verkehrsunfall auf der Südharzautobahn am Montagabend, bei dem ein Mensch ums Leben kam, ermittelt die Polizei gegen einen 27-jährigen Lkw-Fahrer aus der Ukraine wegen fahrlässiger Tötung.

Das teilte das Autobahnpolizeirevier in Weißenfels auf Anfrage mit. Das Verfahren sei routinemäßig eingeleitet worden. Die genaue Ursache für das tragische Geschehen stehe unterdessen noch nicht fest. „Was zu dem Unfall führte, müssen nun die weiteren Ermittlungen ergeben“, sagte der Sprecher. Sie würden eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, da wahrscheinlich auch ein Gutachten eingeholt werden müsse. Der Lkw sei sichergestellt. Der Sprecher wandte sich gegen Spekulationen, der 27-jährige Lkw-Fahrer könnte kurzzeitig am Steuer eingeschlafen sein und deshalb den Unfall verursacht haben.

Unfall auf A38 zwischen Roßla und Berga

Der Lastzug, der einer polnischen Spedition gehört, war gegen 17.30 Uhr etwa 100 Meter hinter der Abfahrt Roßla in Richtung Göttingen auf einen Schilderwagen mit Anhänger geprallt. Mitarbeiter einer Privatfirma wollten dort Bauarbeiten ausschildern, die in dem Bereich in den nächsten Tagen geplant sind. Bei der Kollision wurde ein 29-jähriger Mitarbeiter des Unternehmens zwischen dem Anhänger und dem Transporter eingeklemmt.

Der Mann hatte nach MZ-Informationen den Lastzug offenbar noch kommen sehen und zur Seite springen wollen, dies aber nicht mehr rechtzeitig geschafft. Auch der Fahrer des Lastzugs soll noch erfolglos versucht haben auszuweichen. Der 29-jährige Sangerhäuser verstarb noch an der Unfallstelle. Ein 40-jähriger Kollege des Toten erlitt einen Schock. Aufgrund der Unfallaufnahme und der Bergung der Fahrzeuge war die Autobahn Richtung Göttingen rund sieben Stunden lang voll gesperrt. Es kam zu kilometerlangen Staus. Peter Lotze, Fachbereichsleiter bei der Landesstraßenbaubehörde, für die das Privatunternehmen tätig war, äußerte sich entsetzt über den Unfall. „Wir sind alle sehr betroffen“, sagte er. (mz)