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24-Stunden-Schwimmen 24-Stunden-Schwimmen: Benefizveranstaltung für 11-jährige Autistin

Von Beate Lindner 11.02.2013, 18:33

Sangerhausen/MZ. - Adriana ist elf Jahre alt und schickt sich gerade an, wildfremde Menschen dazu zu bewegen, für sie schwimmen zu gehen. Die Geschichte dahinter: Lockenkopf Adriana leidet unter dem Gen-Defekt Trisomie 15 und ist Autistin. Adriana lebt nicht das Leben einer gesunden Elfjährigen. Aufgrund des Gen-Defekts kann sie sich nur über Gestik und Mimik verständigen und es grenzt nach Aussagen von Ärzten an ein Wunder, dass sie lebt.

Adriana soll leben und in ihrer Entwicklung Fortschritte machen. Das wünschen sich natürlich die Eltern und ihr Zwillingsbruder ganz besonders. So einfach ist das aber nicht, weil notwendige Therapien viel Geld kosten. Davon erfuhr der Vorsitzende des Aquarien- und Terrarienvereins "Seerose", Tim Wangemann. Adrianas Vater, Heiko Sobothe, ist Vereinsmitglied. Und dieser Tim Wangemann aus Sangerhausen zögerte nicht lange und schmiedete einen Plan, damit der Elfjährigen geholfen werden kann.

Ziel ist es, dass das Mädchen eine einjährige sogenannte Hundetherapie bekommt. "Dafür gibt es sogar in Sangerhausen mit der Physio- und Ergotherapeutin Yvonne Schneidewind eine Fachfrau", so Wangemann. Ziel sei es, dass das Kind Vertrauen und Gefühl zum Tier aufbaut, um das dann auch im Umgang mit Menschen anzuwenden.

Da man aber den zweiten Schritt nicht vor dem ersten tut, musste zunächst überlegt werden, wie man an Geld kommen kann. Wangemann gibt gern zu, dass die Idee vom 24-Stunden-Schwimmen als Sponsorveranstaltung eine geklaute Idee ist. In der Kommunalen Bädergesellschaft und beim Unternehmer Andreas Liebig, Inhaber von Intersport Liebig, fand er Partner, die das Vorhaben unterstützen. In der Form, dass die Kommunale Bädergesellschaft natürlich für das Vorhaben die Schwimmhalle zur Verfügung stellt, allen Teilnehmern an der Aktion eine Stunde freien Eintritt gewährt und sich organisatorisch engagiert. Der Part von Andreas Liebig sind die Finanzen: Er bezahlt für jede geschwommene Bahn einen Betrag. "Bestenfalls haben wir nach 24 Stunden die Summe für die einjährige Therapie für Adriana zusammen", so Wangemann.

Das Benefizschwimmen soll am Sonnabend, 16. März, in der Sangerhäuser Schwimmhalle starten. Pünktlich 10 Uhr. Und wenn sich ausreichend Teilnehmer melden, wird bis Sonntag, 17. März, 10 Uhr, ununterbrochen geschwommen. "Das wäre der Idealfall", so Wangemann. "Geschwommen wird auf zwei Bahnen, mindestens eine davon soll durchgängig belegt sein." Wie Nico Scherbe, Pressesprecher der Kommunalen Bädergesellschaft, weiter sagt, werden ehrenamtliche Helfer die Bahnen zählen.

Nun komme es darauf an, dass sich möglichst viele Teilnehmer finden. "Wir haben unserer Aktion das Motto 'Ein Lachen für den Lockenkopf Adriana' gegeben", so Andreas Liebig, der auch darauf aufmerksam macht, dass niemand 24 Stunden in der Halle sein muss. "Wer sein Pensum geschwommen ist, kann wieder gehen. Es ist zeitlich zu bewältigen", hofft Wangemann auf viele Schwimmer.