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22. Rassegeflügelschau in Wolferstedt  22. Rassegeflügelschau in Wolferstedt : Ein bisschen heile Welt

Von Ralf Kandel 20.11.2016, 17:50
Celina Lucas, Laura Grimm, Henning Hagel und Anika Grimm (von Links) sind erfolgreiche Nachwuchszüchter von Rassegeflügel.
Celina Lucas, Laura Grimm, Henning Hagel und Anika Grimm (von Links) sind erfolgreiche Nachwuchszüchter von Rassegeflügel. Ralf Kandel

Wolferstedt - In Wolferstedt ist die Welt noch in Ordnung. Einigermaßen jedenfalls. Zumindest beim Rassegeflügelzucht-Verein „Rohnetal.“ Im Vereinshaus der Geflügelzüchter ging am Wochenende die 22. Rassegeflügelschau über die Bühne.

Trotz Geflügelpest, trotz allgegenwärtiger Nachwuchs-Sorgen in den Vereinen. 51 Aussteller präsentierten 314 Tiere. Etwas weniger, als in den Jahren zuvor. Dennoch: Der Ausstellungsraum ist voll.

Geflügelpest und Tollwut as Gefahr für die Geflügelzucht

Natürlich ist auch der Wolferstedter Verein nicht sorgenfrei. „Wir haben den Verlauf der Geflügelpest genau verfolgt. Täglich haben wir geschaut, wo etwa geplante Ausstellungen abgesagt wurden. Aber wir haben uns entschlossen, unsere Ausstellung zu veranstalten“, so der Vereinsvorsitzende Ronald Voss. Dann spricht er davon, dass jedes Tier vor der Unterbringung in der Ausstellung von einem Tierarzt genau kontrolliert wurde. „Da können wir uns für die kurzfristige Hilfe bei Doktor Sywall nur bedanken“, fügt er hinzu.

Aber wie ist denn nun die Stimmungslage bei den Geflügelzüchtern? „Jeder hofft, dass er mit einem blauem Auge davonkommt. Langsam wird es immer schwieriger. Aber es gibt kein allgemeines Rezept“, sagt der Vereinsvorsitzende. Und hofft auf Hilfe. „Man hat doch die Tollwut auch in den Griff bekommen. Warum sollte das nicht auch mit der Geflügelpest klappen?“, fragt Voss. Ob es schon Ansätze gibt? Fast schon ein wenig resignierend fügt er hinzu: „Das können wir nicht beurteilen und beeinflussen. Dazu sind wir zu klein.“

Sieben Jugendliche sind im Rohntaler Verein mit dabei

Was die Wolferstedter aber durchaus beeinflussen können, ist die Nachwuchsarbeit im Verein. Immerhin sieben Jugendliche mischen mit. Und das durchaus erfolgreich, wie sich bei der Ausstellung zeigt. Zu den Nachwuchszüchtern zählt die 15-jährige Anika Grimm aus Winkel. Sie ist mit ihren „Zwerg-Niederrheiner Gelbsperbern“, also Hühnern, auf der Ausstellung vertreten. Und das erfolgreich: „Zwei Pokale habe ich gewonnen“, freut sich die Jugendzüchterin. Warum es sie zum Hobby Geflügelzucht verschlagen hat? Anika Grimm überlegt kurz, sagt dann: „Mein Opa hat das gemacht, meine Eltern auch.“ Und wie sieht es mit ihrem Engagement für die Tiere aus? „Ich miste zusammen mit meinem Opa die Ställe aus. Und vor der Schau bin ich dabei, wenn wir die Tiere aussuchen, die für eine Ausstellung in Frage kommen. Papa und Opa erklären mir dann alles.“

Jugendliche sollen fest in das Vereinsleben integriert werden

Auf Nachwuchs, wie eben Anika, setzen die „Macher“ beim Rassegeflügelverein in Wolferstedt. „Die Jugendzüchter liefern tolle Ergebnisse ab. Es gab immerhin zweimal vorzüglich und einmal hervorragend für ihre Tiere. Das ist mehr als ein Super-Ergebnis für unseren verein“, freut sich Christian Kutzner. Er ist Zuchtwart im Verein. Und in dieser Funktion mit dafür zuständig, die Jugendlichen bei der Stange zu halten, besser gesagt, sie immer wieder für ihr Hobby zu begeistern.

Wie das gelingt? Kutzner kennt kein Allheilmittel, verrät aber eine Möglichkeit: „Wir kümmern uns auch dann um die Jugendlichen, wenn keine Ausstellungen auf dem Programm stehen. Und wir integrieren sie voll in das Vereinsleben.“

Eine Zukunft für Rassegeflügel-Züchter im Rohnetal

All das in der Hoffnung, dass es auch in Zukunft Rassegeflügel-Züchter im Rohnetal gibt. Und das auch künftig regelmäßig Ausstellungen im Vereinshaus stattfinden. Dann nämlich ist die Welt der Wolferstedter auch weiter in Ordnung. (mz)