21. Jahrestagung in Stolberg 21. Jahrestagung in Stolberg: Auf Schnabels Spuren

Stolberg/MZ - Das zwanzigjährige Jubiläum der Johann-Gottfried-Schnabel-Gesellschaft im vergangenen November ist allen Beteiligten noch in guter Erinnerung! Nun lädt die Gesellschaft am kommenden Sonnabend zu ihrer 21. Jahrestagung nach Stolberg ein. Am Tag darauf findet die Mitgliederhauptversammlung statt. Das Tagungsprogramm für den Sonnabend hält wieder eine Menge Überraschungen bereit. Bereits am Morgen laden Mario Bolte vom Stolberger Geschichts- und Traditionsverein sowie der Vorsitzende der Gesellschaft, Gerd Schubert (Berlin), zu einem Stadtrundgang auf den Spuren von Johann Gottfried Schnabel ein. (Treffpunkt um 9.30 Uhr im Museum „Alte Münze“) Zu dieser wie zu allen anderen Veranstaltung an diesem Tage, sind Gäste herzlich willkommen.
Die beiden „Stadtführer“ haben Ratsrechnungs-, Kirchen- und Bürgerbücher sowie andere Archivalien mit Blick auf Schnabels Anwesenheit in Stolberg neu betrachtet und wollen den Versuch unternehmen, die Lebensumstände des Schriftstellers, der seit 1724 in der Stadt gelebt hat, kein eigenes Haus besaß und seine Wohnungen deshalb häufig wechseln musste, zu erhellen.
Schriftsteller der Frühaufklärung
Das Nachmittagsprogramm beginnt um 14.30 Uhr. Im Empiresaal des Schlosses wird dann Heidi Nenoff aus Leipzig, die nun schon seit vielen Jahren eine treue Forscherin ist, über naturrechtliches Gedankengut in Schnabels Hauptwerk sprechen. Ulrich Klappstein aus Hannover will über „Schiffbruch und Robinsonade bei Barthold Heinrich Brockes“ erzählen, der, wie Schnabel, ein Schriftsteller der Frühaufklärung ist.
Als ein solcher wäre auch Johann Christoph Gottsched zu nennen, der 1766 in Leipzig starb und nur wenige Jahre jünger als Schnabel ist. Dessen Hauptwerk dürfte der vielseitige Aufklärer gekannt haben. Professor Dr. Ludwig Stockinger, der an der Leipziger Alma Mater Dekan der Philologischen Fakultät und Direktor des Institutes für Germanistik war, kennt natürlich beide. Sein Spezialgebiet ist die Literatur des 18. Jahrhunderts, und so darf man schon gespannt sein auf seinen Vortrag über „Johann Gottfried Schnabel und die Kunst des Erzählens im 18. Jahrhundert“. Und das, wir ahnen es, am Beispiel der „Insel Felsenburg!