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Tag der offenen Töpferei in Pretitz Tag der offenen Töpferei in Pretitz: Keramiker Christoph Schulz zeigt seine Unikate

Von Katrin Löwe 10.03.2018, 10:00
Christoph Schulz in seinem Atelier in Pretitz: Am Wochenende lädt er zum Tag der offenen Töpferei.
Christoph Schulz in seinem Atelier in Pretitz: Am Wochenende lädt er zum Tag der offenen Töpferei. Peter Wölk

Pretitz - Um seine Waren an den Mann oder die Frau zu bringen, nimmt Christoph Schulz auch manchen Weg in Kauf. Auf 18 Märkten, rechnet der Keramiker aus dem Querfurter Ortsteil Pretitz vor, wird er in diesem Jahr vertreten sein.

Darunter sind neben Querfurt oder Halle auch Töpfer- und Keramikmärkte in Warnemünde oder in der Nähe von Frankfurt/Main. „Das Besondere muss man in die Hand nehmen, das kann man nicht über ein Foto auf dem Bildschirm vermitteln“, sagt er. „Deswegen werden Töpfermärkte auch nicht aussterben.“

Der eigentlich Start ins Verkaufsjahr findet für Schulz aber nicht in der Ferne, sondern zu Hause statt: Am kommenden Wochenende lädt beim bundesweiten Tag der offenen Töpferei auch er in sein Atelier ein - zum Werkstattgespräch bei Kaffee und Kuchen.

Tag der offenen Töpferei in Pretitz: Auch Hobbykeramiker kommen gern zu ihm

Anfang der 80er Jahre hat sich der heute 65-Jährige am Ortseingang von Pretitz niedergelassen, Werkstatt und Wohnhaus befinden sich auf einem Vierseitenhof. Zum Tag der offenen Töpferei kamen in den vergangenen Jahren Interessenten nicht nur aus der nahen Umgebung, sondern auch aus Magdeburg oder Erfurt, erzählt der Keramiker. „Da stellen sich manche eine richtige Route zusammen.“ Auch Hobbykeramiker seien darunter, die Fragen zu ihren Arbeiten stellen.

Tag der offenen Töpferei in Pretitz: Christoph Schulz macht vor allem Unikate

Schulz selbst produziert vor allem Einzelstücke mit besonderem Muster: Gebrauchsgegenstände wie Vasen oder Tassen, die Sushi-Schalen, die sich im vergangenen Jahr gut verkauft haben, aber zum Beispiel auch Wandplatten.

Aus seinem Atelier stammte in den 90er Jahren eine Wandgestaltung der Schwimmhalle Halle-Neustadt. Zuletzt hat Schulz zudem die Form des Wappens von Karsdorf (Burgenlandkreis) hergestellt, die beim Gießen von einer der zwei neuen Glocken der dortigen Laurentiuskirche benötigt wurde. „Jetzt bin ich verewigt in einer Glocke“, sagt er lächelnd. Stücke von ihm stehen derzeit zudem auf der 8. Triennale im Museum Schloss Moritzburg Zeitz.

Tag der offenen Töpferei in Pretitz: Immer wieder etwas Neues

Was ihn an seinem Handwerk bis heute fasziniert? „Dass immer etwas Neues entsteht“, sagt der Pretitzer. Oft auch durch Zufall. „Selbst wenn etwas mal schiefgeht, kann sich daraus Neues entwickeln.“ Auch seine besondere Abwaschtechnik sei durch Zufall entstanden.

Dabei werden Tonobjekte, die mit einem Stempel zusätzlich geformt wurden, erst in eine helle Porzellanmasse, dann in eine schwarz eingefärbte Tonmasse getaucht und mit Wasser abgespült. Die Farbe bleibt dabei in den Vertiefungen hängen.

››10. und 11. März, 10 bis 18 Uhr, Infos: www.tag-der-offenen-toepferei.de (mz)