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"Feuerwehrmann werden wie mein Papa" "Feuerwehrmann werden wie mein Papa": Niederschmon gründet eine Kinderwehr

Von Anke Losack 13.07.2019, 14:00
An verschiedenen Stationen mussten die Kinder zusammenarbeiten und lernten den Umgang mit Wasser kennen.
An verschiedenen Stationen mussten die Kinder zusammenarbeiten und lernten den Umgang mit Wasser kennen. Katrin Sieler

Schmon - „Alle da“, sagt Nicole Schröter beim prüfenden Blick zur Waldschänke hinter dem Feuerwehrgerätehaus in Niederschmon. Elf Kids zwischen fünf und zehn Jahren sitzen dort, teils mit Feuerwehr-Latzhose bekleidet, und warten auf Schröters Startsignal. „Wir brauchen welche, die mit der Kübelspritze die Tischtennisbälle von den Flaschen schießen“, erklärt sie eine der anstehenden Aufgaben. Viele Finger gehen nach oben. „Ich“, rufen Kinder durcheinander. „Kevin fängt an. Jeder ist mal dran“, legt Schröter fest.

Viele Kinder für eine Kinderfeuerwehr in Niederschmon

Jeden Mittwochnachmittag ist Ausbildung bei der Kinderfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Niederschmon. Erst seit wenigen Monaten besteht dieses Angebot für Kinder, erst kürzlich wurde die Kinderfeuerwehr offiziell gegründet. „Wir hatten es schon ein paar Mal in Angriff genommen“, so Nicole Schröter, die zuvor die Jugend der Ortswehr ausgebildet hat. Die Jugendwartin erklärte sich bereit, auch jüngere Kinder auszubilden und zu betreuen. „Als wir elf Kinder zusammen hatten, haben wir gesagt, wir probieren es.“ Schließlich brauche die Feuerwehr immer auch Nachwuchs.

„Es ist schön, dass wir so viele Kinder jetzt in unserer Feuerwehr haben“, freut sich Ulf Schröter, Ortswehrleiter und Ehemann von Nicole Schröter. Und er ist begeistert, mit wie viel Feuereifer und Spaß die Kinder bei der Ausbildung dabei sind. Manche könnten es kaum erwarten und würden schon eine halbe Stunde vor Beginn am Depot warten, erzählt Ulf Schröter. „Wenn wir dann kommen, geht es nur ’Nicole, Nicole’“, fügt er lächelnd an und beobachtet die heutige Ausbildungseinheit.

Die Jugendwartin lässt sich immer wieder neue Übungen für die Ausbildung einfallen. „Im Winter sind wir meist im Depot und machen Theorie, ansonsten üben wir draußen“, sagt sie. Oft ist Stationsbetrieb angesagt, so wie an diesem Mittwoch. Zunächst leiten die Kinder mit Stücken von Dachrinnen Wasser ab und müssen aufpassen, dass nicht allzu viel daneben geht. Dann wird das Wasser in Plastikbecher gefüllt und von zwei Kids auf einem Brett transportiert. Geschicklichkeit und Konzentration sind da gefragt.

Kinderfeuerwehr: „Ich will mal Feuerwehrmann werden, wie mein Papa“

Das Wasser der Becher wird anschließend in die Kübelspritze - ein tragbares Kleinlöschgerät - gefüllt und Kinder pumpen per Hand, damit Wasser, welches aus dem Strahlrohr kommt. Mit dem Strahl werden Tischtennisbälle von Flaschen geschossen. Bei dem achtjährigen Kevin geht das ratzfatz. Er mache schon ein paar Monate in der Kinderfeuerwehr mit, sagt er. „Ich will mal Feuerwehrmann werden, wie mein Papa.“

Die Ausbildung mache ihm Spaß, besonders das Rollen der Schläuche, sagt der Achtjährige, der einer von sieben Jungen in der Niederschmoner Kinderfeuerwehr ist. Außerdem sind vier Mädchen dabei, zum Beispiel die neunjährige Leonie. „Wir fahren auch manchmal mit dem Feuerwehrauto weg“, erzählt sie, während sie die Pumpe der Kübelspritze betätigt und sichtlich Spaß dabei hat. (mz)