Einbruch in Garage: Einbruch in Garage in Querfurt: Amerikanisches Polizeimotorrad und Schwalbe sind weg

Querfurt - Bei Jürgen Keil sitzt der Ärger tief. „Es sind Welten für mich zusammengebrochen“, sagt der 63-Jährige und blickt in seine leere Garage in der Gartenstraße in Querfurt. Sein amerikanisches Polizeimotorrad und die liebevoll restaurierte Schwalbe mit Anhänger sind weg. Diebe waren am Werk und haben die beiden Schätze des Motorradliebhabers geklaut.

„Ich dachte, mir spielt jemand einen Streich“, schildert Keil was ihm durch den Kopf ging, als er vor einigen Tagen vor der leergeräumten Garage stand. „Es war furchtbar, deprimierend.“ Viele Monate Lebenszeit und Energie habe er in sein Hobby investiert. „Und nun ist alles weg.“

Wie Keil sagt, hat er sich mit dem amerikanischen Polizeimotorrad einen Jugendtraum erfüllt. „Im Fernsehen habe ich sie gesehen und nach der Wende bei einer Reise in die USA live erlebt.“ Der Wunsch eine eigene zu haben, wurde immer größer. Vor acht Jahren hat Keil dann bei einem Händler in Eisleben ein Motorrad der Marke Hyosung gekauft und zur amerikanischen Polizeimaschine umgebaut. „Ich war monatelang damit beschäftigt, habe sie fast identisch aufgebaut, wie sie in den USA fährt“, sagt er.

Sogar mit der amerikanischen Polizei habe er telefoniert, um zu erfragen, ob er die originalen Logos verwenden kann. „Die haben zugestimmt und sich gefreut“, so Keil. Sein amerikanisches Polizeimotorrad sei einzigartig, meint er und erinnert sich an eine Ausfahrt mit der Maschine nach Österreich. „Dort wurde ich von der Polizei rausgeholt. Die Papiere wollte man nicht sehen, nur das Motorrad bewundern.“

Seltenheitswert habe auch die Schwalbe mit Hänger. Den Hänger, so erzählt er, habe ein Karosseriebauer aus Thüringen für ihn gebaut. „Von dem Hänger gibt es nur sechs Stück“, fügt er an. Noch einer davon sei in der Region zu finden, erklärt Keil. Eine Bekannte sei so begeistert gewesen. „Das Moped mit Hänger fährt hier also noch mal eins zu eins rum“, so Keil. Ausfahrten mit der Bekannten und weiteren Freunden seien in nächster Zeit vorgesehen gewesen. „Daraus wird nun nichts“, sagt er. Denn von seinen Maschinen bleiben nur ein paar Bilder und Erinnerungen.

Auf etwa 15.000 Euro bis 17.000 Euro schätzt Keil den materiellen Schaden. Er ist sich sicher, dass beim Einbruch in seine Garage Profis am Werk waren. Fingerabdrücke habe die Polizei vor Ort nicht feststellen können, erklärt er. „Und die Garage war nach dem Diebstahl abgeschlossen.“ Zudem vermutet Keil, dass die Täter mit einem großen Transporter oder Lkw vorgefahren sein müssen.

„Die Polizeimaschine wiegt über 300 Kilo“, so der Motorradliebhaber und zeigt sich ratlos: „Fünf Jahre haben wir diese Garage hier und fünf Jahre ist nichts passiert.“ Er vermutet, dass jemand im Vorbeigehen seine Schätze gesehen hat. Einziger Trost nach dem Diebstahl: Die Motorräder waren versichert und die Polizei ermittelt.

Bei Jürgen Keil schwindet so langsam die Hoffnung, dass er seine Schätze jemals wiederbekommt. Er werde sich keine neuen Motorräder anschaffen und aufbauen, wie er sagt. „Ich habe keine Kraft mehr, so etwas noch mal zu machen.“ (mz)