Die billige Lösung Die billige Lösung: Damit erhofft sich die Wehr in Alberstedt wieder mehr Löschwasser

Alberstedt - Aus Sicht von Kay-Uwe Böttcher (CDU) ist es eine klassische Win-Win-Situation. Seine Verbandsgemeinde Weida-Land stand nämlich vor folgendem Problem: Die Verbandsgemeinde konnte in Alberstedt nicht die gesetzlich vorgeschrieben Mengen Löschwasser vorhalten. Der Löschteich hat durch die Trockenheit der vergangenen Jahre an Flüssigkeit verloren und das Trinkwassernetz ist nicht leistungsstark genug. „Wenn die Feuerwehr die Pumpe anschmeißt, dann bricht es zusammen“, erklärte der VG-Bürgermeister.
Die billige Lösung: Hochbehälter für Löschwasser
Eine Lösung musste also her. „Andere bauen dann Zisternen“, spielte Böttcher auf die Querfurter Nachbarn an, die in Ziegelroda für 119.000 Euro einen solchen Speicher für das Löschwasser bauen ließen. Auch in Alberstedt hätte ein Neubau nach Ansicht von Böttcher mindestens 50.000 bis 60.000 Euro gekostet. Die nun gefundenen Variante ist dagegen mit 8000 bis 9000 Euro deutlich günstiger.
Die Verbandsgemeinde hat vom Trink- und Abwasserbetrieb Weida-Land einfach zwei seit Jahrzehnten ungenutzten Speicher übernommen und umgerüstet. Die beiden Hochbehälter am Ortsausgang in Richtung Schraplau haben ein Fassungsvermögen von je 200 Kubikmetern „Also 400.000 Liter“, wie Böttcher bei der symbolischen Schlüsselübergabe an Gemeindewehrleiter Ronny Rebs umrechnete.
Das sei deutlich mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen gut 100.000 Liter. „Wenn jetzt etwas Größeres, wie etwa ein Scheunenbrand, passiert, wird von hier aus über ein lange Wegstrecke ein Netz aufgebaut“, erklärte Rebs. Alle Wehren der Gemeinde seien entsprechend mit Schläuchen ausgestattet, um größere Entfernungen zu überbrücken. Zuletzt habe vor zwei Jahren in dem Dorf eine Scheune gebrannt, berichtet der Gemeindewehrleiter.
Alberstedter Modell der günstigen Lösung gerne in Schraplau wiederholen
Böttcher möchte derweil das Alberstedter Modell einige Kilometer östlich wiederholen. „In Schraplau haben wir im Bereich der Wilhelm-Fichte-Siedlung auch solche ungenutzten Wasserbehälter, mit denen sich das Löschwasserproblem dort analog lösen ließe.“ Die Behälter sollen im kommenden Jahr übergeben werden. Die VG will laut ihrem Bürgermeister im Bereich der Fichtesiedlung noch ein Baugebiet ausweisen.
Derweil gibt es noch in zwei anderen Orten der Verbandsgemeinde Probleme mit dem Löschwasser, wie Böttcher berichte: „In Schnell- und Albersroda sind die Löschteiche nicht mehr so gut, da müssen wir gucken.“ Aber die gesetzlichen Mindestanforderungen seien dort erfüllt. Deswegen bestehe kein so akuter Handlungsbedarf wie in Alberstedt. (mz)