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Burg Querfurt Burg Querfurt: Til Schweiger und andere drehten hier Filme

Von Nicolas Ottersbach 23.11.2016, 19:10
Im Innenhof der Burg Querfurt waren schon viele Filmteams.
Im Innenhof der Burg Querfurt waren schon viele Filmteams. Peter Wölk

Querfurt - Til Schweiger drehte schon hier, genau so wie Dieter Halervorden und Hollywood-Star Ben Kingsley. Die Burg Querfurt (Saalekreis) ist in den vergangenen Jahren zu einer der beliebtesten Filmstätten Deutschlands geworden.

Mehr als 50 Filme und Dokumentationen wurden seit 2008 produziert. Diese Prominenz nutzt nun Burgmanager Christoph Linke, um Touristen anzulocken. Seit dem Start des Projekts „Filmburg“ vor einem Jahr sind die Besucherzahlen um rund 20 Prozent gestiegen.

„Das ist eine Nische, die wir besetzen“, sagt Linke. Weil es in Deutschland und Sachsen-Anhalt viele Burgen gebe, reiche es nicht aus, nur „groß und schön“ zu sein. Um zahlende Gäste zu locken, müsse man sich von den anderen abheben. „Das Thema Film ist da ein sehr dankbares“, so Linke.Burg

Burg Querfurt: Führung an die Drehorte vom Medicus

Es gibt Führungen an die Originalschauplätze, unter anderem in die unterirdischen Gänge, in denen „Der Medicus“ verfilmt wurde. Beliebt ist auch die Kostümwerkstatt von Anja Becker-Geipel, deren Atelier sich im alten Eselstall der Burg befindet. Sie fertigt unter anderem Verkleidungen für die berühmten Schauspieler und kann deshalb viele Anekdoten erzählen.

„Diese kleinen Geschichten interessieren die Leute am meisten, weil man sie sonst nirgendwo zu hören bekommt“, sagt Linke. Als Herzstück gilt allerdings die Ausstellung, die derzeit das Thema Märchen hat. Dort wird zum Beispiel das Gewand von König Hallervorden aus „Die zertanzten Schuhe“ präsentiert. Und im Sommer verwandelt sich die Burg in ein Freiluft-Kino.

Warum es die Filmleute so oft nach Querfurt zieht? „Wir sind eine der wenigen Anlagen, die mit schwerem Gerät ebenerdig angefahren werden kann“, sagt Linke. Zudem gibt es in der großen Burg genug Räume, die bereits szenenreif ausgestattet sind. Von der Bastion bis zum großen Hof, von der Kirche bis zum Festsaal mit Kamin. „Dadurch sparen die Produzenten Geld, es sind keine aufwendigen Kulissen nötig“, erklärt Linke.

Burg Querfurt will Touristen und Filmemacher ansprechen

Im Gegensatz zum Tourismus kann er die Filmemacher nicht mit Marketing nach Querfurt holen. Sie suchten sich ihre Drehorte selbst aus und empfänden es als unangenehm, umworben zu werden.

„Bisher steckt der Filmtourismus in Deutschland noch in den Kinderschuhen“, sagt Christoph Linke. Im englischsprachigen Raum sind die Unternehmer da schon viel weiter.

Es werden ganze Reisen zu den Drehplätzen von Herr der Ringe in Neuseeland und den Filmstudios in Hollywood arrangiert. Trotzdem konnten auch in Querfurt Erfolge verbucht werden. 2014 kamen etwa 22 000 zahlende Besucher, 2015 schon 26 000. „Und der Trend hält auch in diesem Jahr weiter an“, sagt Linke. Die Zahl der tatsächlichen Gäste ist seiner Aussage nach noch viel größer, denn der Innenhof der Burg kann kostenlos besichtigt werden. (mz)