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Auf der Überholspur Auf der Überholspur: Team Seyffarth organisiert eine eigene Rennserie

Von Anke Losack 13.04.2019, 13:00
Die Präsentation des Audi R8 LMS im Design des TV-Partners fand vor dem Querfurter Rathaus statt.
Die Präsentation des Audi R8 LMS im Design des TV-Partners fand vor dem Querfurter Rathaus statt. Anke Losack

Querfurt - 1.400 Kilogramm schwer, zehn Zylinder, 520 PS: Der Sportwagen Audi R8 LMS, der kürzlich vor dem Eingang des Querfurter Rathauses geparkt war, ist nicht der neue Dienstwagen von Bürgermeister Andreas Nette. Es ist einer von 20 Boliden vom Motorsport-Team Seyffarth aus Querfurt, das gemeinsam mit Audi eine Rennserie im Rahmenprogramm der DTM (Deutschen Tourenwagen-Masters) organisiert.

In der Quernestadt, wo Seyffarth-Motorsport seinen Ursprung hat, waren Vertreter des Fernsehsenders Sport1 zu Gast, der künftig über den Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup - so heißt die Rennserie - im Free-TV und Internet berichten wird.

Motorsport als erfolgreicher Geschäftszweig

„Wir freuen uns sehr, dass Sport 1 unseren Cup ins Programm aufnimmt“, meint Rüdiger Seyffarth am Rande des Treffens. Die Partnerschaft zeigt, dass es sich um einen attraktiven Markenpokal handelt, den das Team aus Querfurt durchführt. Und es zeigt, dass Motorsport für die Familie aus dem Querfurter Ortsteil Leimbach ein sehr erfolgreicher Geschäftszweig geworden ist.

Rüdiger Seyffarth hat das Team nach der Wende aufgebaut. Er war in der DDR als Rennfahrer unterwegs gewesen und dabei auch recht erfolgreich. Mit seinen Söhnen Tobias und Jan hat er in den 90er Jahren das Unternehmen Seyffarth Motorsport zu einem wichtigen Standbein neben seiner Seyffarth Kfz-Technik (dahinter verbirgt sich sein Autohaus in Querfurt) entwickelt. „Mittlerweile ist der Motorsport bei uns mehr in den Fokus gerückt“, so der 62-jährige Rüdiger Seyffarth.

In den vergangenen Jahren waren die Seyffarths und ihre Techniker auf den Rennstrecken der Welt unterwegs

In den vergangenen Jahren waren die Seyffarths und ihre Techniker auf den Rennstrecken der Welt unterwegs, um Autos zu betreuen. Durch Gespräche mit Herstellern aus der Motorsportszene sei 2017 die Idee einer eigenen Rennserie entstanden, sagt er. In das Reglements flossen die Erfahrungen von über 30 Jahren ein. „Solange bin ich schon im Motorsport“, fügt Rüdiger Seyffarth an, der seine Rolle im Team mittlerweile im Hintergrund sieht und die Leitung seinen Jungs übertragen hat.

Im vergangenen Jahr debütierte der vom Querfurter Motorsport-Team organisierte, internationale Audi R8 Cup im Rahmenprogramm der DTM. Anfang Mai startet die zweite Saison, in der Fahrer in insgesamt sieben Veranstaltungen in Deutschland, Italien und Tschechien um Punkte und Platzierungen kämpfen. Gefahren wird diesmal im Rahmenprogramm der DTM, aber auch des Truck Grand Prix und des 24-Stunden-Rennens.

Jan Seyffarth ist passionierter eSportler

Wer fährt die Wagen? „Fahrer können sich in unsere Autos einmieten“, erklärt Tobias Seyffarth (41), Technischer Direktor. Die Rennserie richte sich sowohl an professionelle Rennpiloten als auch sogenannte Gentleman-Fahrer und ambitionierte Nachwuchsfahrer. „Die kommen jetzt bereits schon aus der ganzen Welt“, sagt er weiter. Einer der jungen Rennfahrer ist Tim Reiter, 20, Student aus Stuttgart. „Sein Vater ist schon 1993 bei mir im Team gefahren“, erzählt Rüdiger Seyffarth. Tim Reiter hat Sponsoren und Partner gefunden, die ihm nun die Teilnahme am Audi R8 Cup ermöglichen.

Die Kooperation mit Sport1 „bietet auch unseren Partnern die Möglichkeit, sich um ein Vielfaches zu präsentieren“, sagt Rüdiger Seyffarth. Bisher hat das Team per Live-Stream über soziale Netzwerke im Internet selbst von der Rennserie berichtet. Die Reichweite werde sich durch die Partnerschaft mit Sport1 deutlich erweitern, ist sich Rüdiger Seyffarth sicher. „Da würden wir allein nicht hinkommen.“ Mit ihm freute sich Querfurts Bürgermeister über die neue Kooperation. „Das ist auch Werbung für unsere Stadt“, so Andreas Nette.

Kooperation mit Seyffarth-Motorsport eine „spannende Partnerschaft“

Als „spannende Partnerschaft“ bezeichnet Daniel von Busse, Mitglied der Geschäftsleitung der Sport1 GmbH, die Kooperation mit Seyffarth-Motorsport. Denn: „Wir übertragen nicht nur das eigentliche Rennen, sondern auch das Sim-Racing, das analog dazu läuft.“ Als Sim-Racing bezeichnet man den simulierten Motorsport am Computer. Einer, der sich damit bestens auskennt, ist Jan Seyffarth (32).

Denn neben seiner Tätigkeit als Profi-Rennfahrer, Instruktor für Mercedes AMG und Porsche sowie Co-Kommentator bei Motorsport-Übertragungen hat er sich dem eSport Sim-Racing verschrieben. Beim Deutschen Motor Sport Bund hat er den Vorsitz einer Arbeitsgruppe inne, die sich um die Zukunft des digitalen Sports kümmert. Und für das Motorsportteam der Familie wird er die parallel zur Rennserie stattfindende virtuelle Rennen organisieren, über die Sport1 ebenfalls berichtet. (mz)

Eine Aufnahme aus früheren Zeiten: Rüdiger Seyffarth (r.) mit seinen Söhnen Tobias (l.) und Jan
Eine Aufnahme aus früheren Zeiten: Rüdiger Seyffarth (r.) mit seinen Söhnen Tobias (l.) und Jan
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